Prof. Dr. rer. pol. Ronald Deckert
Dr. rer. nat. Anja Günther
Gastautorinnen und Gastautoren
Dr. Philipp Gabsch
Dr. Maren Metz
Heinrich Recken
Dr.-Ing. Wilhelm Specker
Julia Holze
HFH · Hamburger Fern-Hochschule
(Impressum)
Dieser digitale Studienbrief führt zu ausgewählten neueren Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft ein und wird Teil der akademischen Ausbildung im Modul "Einführung in die Betriebswirtschaft" zu Beginn der Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftspsychologie.
Dieser einführende Studienbrief entstammt dem Innovationsprojekt "Studienbrief goes Internet" am Fachbereich Technik der HFH · Hamburger Fern-Hochschule, das aus einer Initiative von Sascha Warnecke und Stephan Peters entstanden ist.
Zitierhinweis:
Deckert, R.; Günther, A. (2018): Digitalisierung und Industrie 4.0 – Eine Einführung zu ausgewählten neueren Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft. 3. Auflage. Digitaler HTML5-Studienbrief. HFH · Hamburger Fern-Hochschule. URL: http://
1. Auflage: Januar 2018
2. Auflage: August 2018
3. Auflage: November 2018
Bezüglich des Inhaltes des Onlineangebotes, der Verweise und Links, dem Urheber- und Kennzeichenrecht, dem Datenschutz sowie der Salvatorischen Klausel beachten Sie bitte den Haftungsausschluss der HFH · Hamburger Fern-Hochschule gemeinnützige GmbH, den Sie unter folgendem Link nachlesen können: Haftungsausschluss.
Dieser digitale Studienbrief führt zu ausgewählten neueren Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft bezüglich Digitalisierung und Industrie 4.0 ein und wird Teil der akademischen Ausbildung im Modul "Einführung in die Betriebswirtschaft" zu Beginn der Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftspsychologie.
Verfasserinnen und Verfasser
Prof. Dr. rer. pol. Ronald Deckert
Professor am Fachbereich Technik der HFH · Hamburger Fern-Hochschule, Studiengangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen
Dr. rer. nat. Anja Günther
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Technik der HFH · Hamburger Fern-Hochschule
Gastautorinnen und Gastautoren
Dr. Philipp Gabsch (Kapitel 3 „Sicherheit - Cyber Security“)
Promovierter Volkswirt, Tätigkeit in der Bundesverwaltung insbesondere zu Cybersicherheit
Dr. Maren Metz (in Abschnitt 2.3: „Ausgewählte Gedanken zur Ingenieurpsychologie“)
Vertretungsprofessorin für Psychologie/Wirtschaftspsychologie am Fachbereich Gesundheit und Pflege der HFH · Hamburger Fern-Hochschule, Studiengangsleiterin Psychologie und Wirtschaftspsychologie
Heinrich Recken (in Abschnitt 2.2: „Ein Beispiel aus der Forschung: Die Pflegebrille“)
Studienzentrumsleitung Essen an der HFH · Hamburger Fern-Hochschule
Dr.-Ing. Wilhelm Specker (in Abschnitt 1.3.3: „Digitaler Zwilling – ausgewählte Beispiele“)
Vertretungsprofessor am Fachbereich Technik der HFH · Hamburger Fern-Hochschule, Studiengangsleiter für die Bachelorstudiengänge Maschinenbau und Mechatronik
Julia Holze (in Abschnitt 1.3.2: „Neue Wege der Kommunikation – Personal Branding in sozialen Netzwerken oder Mach Dich zur Marke “)
Julia Holze leitet das Produktmarketing (Rail) bei einem internationalen Technologie-Großkonzern und kann als Social Media Influencerin gelten. @julia_holze (Twitter) @julholze (Instagram)
03-2130-001-3 | 3. Auflage | November 2018 – ( 1. Auflage | Januar 2018 )
Diese Abbildung eines Studienbriefs mittels HTML5 ist ein Pilotprojekt des Fachbereichs Technik an der HFH · Hamburger Fern-Hochschule.
In der Reihe an digitalen Studienbriefen sind bislang erschienen Digitalisierung und Industrie 4.0 – Eine Einführung zu ausgewählten neueren Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft im Jahre 2018 sowie Einführung in den Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen im Jahre 2017.
In diesem digitalen Studienbrief wird ein überblickshafter Einstieg zu neueren Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft für die Themenkomplexe Digitalisierung und Industrie 4.0 gegeben.
Zielsetzung ist es, die zugrunde liegenden Entwicklungen der neueren Diskussion zu Digitalisierung und Industrie 4.0 in ausgewählten Grundzügen zu kennen und zu verstehen.
In verschiedenen akademischen Disziplinen – und so auch in wirtschaftswissenschaftlich geprägten – ist es heutzutage unabdingbar, sich in einer Zeit großer gesellschaftlicher Herausforderungen (Wissenschaftsrat, 2015) mit den hier angesprochenen Themenstellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu befassen. Dadurch, dass disziplinspezifisches Wissen heute und in Zukunft von Beginn an in einen größeren Kontext eingeordnet wird, kann jede/r in vielen Lebensbereichen profitieren. Zugleich unterstützen Sie und wir gemeinsam die Schaffung eines Problembewusstseins, das der Begegnung gesellschaftlicher Herausforderungen und der Lösung zugehöriger Problemstellungen zuträglich ist. In dieser online verfügbaren Quelle
Wissenschaftsrat (Hrsg.) (2015): Zum wissenschaftspolitischen Diskurs über Große gesellschaftliche Herausforderungen – Positionspapier. Drs. 4594-15. Verabschiedet in Stuttgart. URL: https://
können Sie mehr dazu erfahren, welche Position der Wissenschaftsrat im Jahre 2015 zu „Großen Gesellschaftlichen Herausforderungen“ eingenommen hat und inwieweit Wissenschaft dazu beitragen sollte, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Es soll hier jedoch keineswegs allein darum gehen, die Gesellschaft zu verbessern. Denn folgt man Aoun (2017), so kann man sich selber, seine Stärken und seine Schwächen sowie seinen Antrieb und seine Möglichkeiten durch die Befassung mit Problemen in der realen Welt kennenlernen und sich so auch auf eine technologisch geprägte Welt vorbereiten. Die Lektüre des vorliegenden digitalen Studienbriefes kann Ihnen dabei helfen, hierfür einige Schritte zu gehen und sich auf dieser Basis mehr und mehr für die Zukunft zu wappnen.
WICHTIGE HINWEISE:
Gegenwärtig ist dieser Studienbrief ein Zusatzmaterial und nicht prüfungsrelevant.
Wichtig für Ihr Verständnis ist auch, dass Sie sich mit den englischen Begriffen, die im Text Verwendung finden, auseinandersetzen – und zwar mindestens bezüglich der lexikalischen Bedeutung im jeweiligen Kontext –, da dies in der heutigen Zeit für viele Themenstellungen wie die hier angesprochenen unabdingbar ist.
Vom erstmaligen Auftreten der zentralen Einheit für Information „binary digits“ oder kurz „bits“, die nach C. E. Shannon (1948) von J. W. Tukey vorgeschlagen wurde, bis hin zur aktuellen Entwicklung und Diskussion rund um den Begriff Industrie 4.0 hat aus einer techn(olog)ischen Perspektive heraus betrachtet eine rasante Entwicklung in der Gesellschaft stattgefunden, die heute und in Zukunft viele Lebensbereiche stark beeinflusst. Die Digitalisierung und damit einhergehende Entwicklungen betreffen nicht nur die Art und Weise, wie wir heutzutage unsere private Kommunikation mit Freunden und Familie führen (WhatsApp, Facebook, Twitter etc.) sondern auch unser Kaufverhalten (Amazon, Essenslieferdienste u. a.), unsere Informationsbeschaffung bzw. Wissens- und Meinungsvermittlung (YouTube, Wikipedia, Blogs, Twitter u.a) und unsere Arbeitswelt (beispielsweise digitalisierte Arbeitsabläufe). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) informiert zur Digitalen Wirtschaft und Gesellschaft insbesondere im Rahmen des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 (https://
Anhand dieses digitalen Studienbriefs möchten wir Ihnen einige Grundzüge zur Diskussion rund um das Thema Industrie 4.0 sowie zu den gesellschaftlichen Herausforderungen vermitteln, die Ihnen als erste Basis für eine spätere weiterführende Beschäftigung mit den dazugehörigen Entwicklungen dienen können. Insbesondere ist die Auseinandersetzung mit diesen Themenfeldern für ein grundlegendes Verständnis des Wirtschaftslebens und möglicher Veränderungen desselben heutzutage unabdingbar.
Der Einstieg in die Thematik soll dabei anhand nachfolgender Fragestellung beginnen. Die richtige Antwort zu dieser Frage soll Ihnen dabei als roter Faden bezüglich der Strukturierung der nachfolgenden Abschnitte dieses Studienbriefs dienen.
Die erstmalige Erwähnung des Begriffs Industrie 4.0 stammt aus dem Jahr 2011 und sollte das Ziel zum Ausdruck bringen, eine vierte Revolution einzuleiten (Kagermann, Lukas, Wahlster 2011). Während die vorausgegangenen industriellen Entwicklungen grob in Mechanisierung, Elektrifizierung und (erste) Automatisierung einzuteilen sind (siehe Abb. 1.1), wird unter Industrie 4.0 eine Entwicklung verstanden, die eng verbunden ist mit Begriffen wie (Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft 2013; Kagermann, Wahlster, Helbig 2013):
Internet der Dinge, Daten und Dienste (Internet of Services - IoS - soll zum Ausdruck bringen, dass neben oder verbunden mit intelligenten Produkten auch intelligente Dienstleistungen angeboten werden können),
cyber-physische Systeme (CPS) und auch cyber-physische Produktionssysteme (CPPS), vertikale und horizontale Vernetzung von Unternehmen,
Smart Factories, Smart Devices und Smart Products
Die oben genannten Smart Factories nutzen die Vernetzung, in dem Maschinen miteinander kommunizieren. Wie eine solche Fabrik von morgen aussehen kann, zeigt das folgende Video vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF; https://
© Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laut der Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft (2013: 10) ist die „Transformation in eine web- und wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft [...] unumkehrbar. [Hervorhebung ergänzt]", wobei man heutzutage durchaus die Meinung vertreten kann, dass wir – anstelle von einer Wissensgesellschaft – von einer Kompetenzgesellschaft ausgehen können (Sauter 2015) (Deckert 2017a).
Für Sie als Bachelorstudierende sind in dieser Kompetenzgesellschaft gemäß dem Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse (vgl. https://
www.kmk.org/ ) Kompetenzen in den folgenden Bereichen besonders wichtig:fileadmin/ Dateien/ veroef fentli chungen_ beschluesse/ 2017/ 2017_02_16-Qualifi kations rahmen.pdf
Fachkompetenz – Wissen und Verstehen
Methodenkompetenz – Einsatz, Anwendung und Erzeugung von Wissen
Sozialkompetenz – Kommunikation und Kooperation
Selbstkompetenz – Wissenschaftliches Selbstverständnis/Professionalität
Die angesprochene Transformation in Richtung einer web- und wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft, in der Industrie 4.0 und das Internet der Dinge diskutiert werden, ist auch ein technologisch geprägter Entwicklungsprozess.
... – der Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft (2013: 10 und 54 ff.) folgend – im Kern die dort sogenannte Revolution des Internets der Dinge, Daten und Dienste?
Nachfolgend finden Sie einen Überblick zu Begriffen, die ebenfalls mit „4.0“ endend Verwendung finden, sowie die dazugehörigen online verfügbaren Quellen. Hierbei soll aufgezeigt werden, dass die Diskussion rund um Industrie 4.0 in einen größeren Kontext eingeordnet werden kann mit Begriffen, denen die Endung 4.0 aufgeprägt wurde:
Akademischer Arbeitsmarkt 4.0 (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2016)
Arbeiten 4.0 (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2016)
Arbeitswelt 4.0 (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2016)
Bildung 4.0 (Bundesinstitut für Berufsbildung 2016)
Curriculum 4.0 (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2016, Programm gemeinsam gefördert mit der Carl-Zeiss-Stiftung)
Hochschulbildung 4.0 (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2016)
Welt 4.0 (vgl. unter https://
Wirtschaft 4.0 (Bundesinstitut für Berufsbildung 2016)
Wie anhand der Auflistung nachvollziehbar, beschränkt sich die Entwicklung nicht nur auf die Industrie und/oder Technologie. Dies zeigt sich auch an folgendem Zitat des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft (2016: 6):
„Der Wandel erfolgt oft schnell und grundlegend: Produktions- und Logistikketten sowie Produkte und Dienstleistungen verändern sich. Innovationszyklen werden kürzer. Digitalisierung und Technisierung verändern aber auch grundlegend bislang technikferne, wissensintensive Berufsbilder, wie zum Beispiel im Journalismus, in der Jurisprudenz, in der Bildung oder in der Verwaltung. [...] Neu ist, dass die Technik nicht mehr nur manuelle Tätigkeiten ergänzt oder ersetzt, sondern zunehmend analytisch-intellektuelle Aufgaben übernimmt oder unterstützt [Hervorhebungen ergänzt]“.
Die branchenübergreifenden Auswirkungen der Digitalisierung wurden von Deloitte Digital und Heads! Executive Consultancy (2015) in Form der nachfolgend abgebildeten „Disruption Map“ aufgezeigt. Dabei wurden die Veränderungen durch die Digitalisierung anhand von zwei Größen, der Einflussstärke („Knall“) als Prozentangabe in Bezug auf den Wandel am bestehenden Geschäft sowie dem Zeitverlauf („Lunte“) wiedergegeben. Die Grafik zeigt „Branchen-Cluster mit deren individuellen Szenarien, wann und in welchem Ausmaß sie der digitale Wandel treffen wird. Diejenigen Branchen, denen ein großer Knall bevorsteht, sollten die digitale Transformation als die zentrale Herausforderung betrachten, die in nächster Zeit auf sie zukommen wird. Unternehmen, die sich in der Kategorie „lange Lunte, großer Knall“ befinden, werden sich dem Umbruch in drei bis fünf Jahren gegenübersehen und haben daher etwas mehr Zeit. Dagegen besteht in jenen Branchen, die sich dem Szenario „kurze Lunte, großer Knall“ stellen müssen, dringende Notwendigkeit zu handeln. Für einige von ihnen, wie beispielsweise Medien, Telekommunikation und Einzelhandel, hat der Wandel schon vor vielen Jahren begonnen und setzt sich weiter fort. Weitere betroffene Branchen innerhalb dieses Clusters sind das Banken- und Versicherungswesen, Professional Services sowie das Bildungswesen und die Immobilienbranche. Diese Industrien sehen sich einem großen Wandel – verursacht durch digitale Technologien und neue Wettbewerber – gegenüber [...]" (Deloitte Digital und Heads! Executive Consultancy 2015). Die reale Entwicklung wird zeigen, wie ausgeprägt die Veränderung nach Art und Umfang verglichen mit dieser bildhaft dargestellten Bewertung seitens Beratungsunternehmen sein wird.
In diesem Zusammenhang scheint es insgesamt nicht zielführend zu sein, Industrie 4.0 als abgegrenzte Insellösung für die Industrie zu betrachten, sondern die Entwicklungen rund um Digitalisierung und Industrie 4.0 als relevant für viele Bereiche zu verstehen.
Mit Industrie 4.0 sind nach dem Beitrag von Bendel (2017a) Vorteile verbunden wie „Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz, Verbesserung von Ergonomie und Erhöhung von (bestimmten Formen der) Sicherheit“ (vgl. Gabler Wirtschaftslexikon: Begriff Industrie 4.0). Nach Elliot (2017) trägt künstliche Intelligenz das Potenzial, den Menschen ein Stück weit von mentaler Mühsal zu befreien, nachdem vorangegangene industrielle Revolutionen den Menschen vielfach von physischer Mühsal befreit haben. Darin mag ein möglicher Vorteil der Entwicklungen rund um Industrie 4.0 liegen, insoweit für menschliche und künstliche Intelligenz Formen der Zusammenarbeit gefunden werden, die für den Menschen tatsächlich mental weniger mühselig sind. Nun schaut sich Wissenschaft nicht nur Vorteile von etwas an, denn: Wissenschaft nimmt selten nur einen singulären Blickwinkel ein, sondern umfasst insbesondere auch „Diskurs“ sowie „Reflektieren und Berücksichtigen unterschiedlicher Sichtweisen und Interessen anderer Beteiligter“ (vgl. Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse hier https://
Vor diesem Hintergrund ist unmittelbar einsichtig, dass Digitalisierung nicht das Ziel ist, sondern das Fundament für eine grundlegende Transformation bildet, wobei heute nicht mehr (nur) Errungenschaften wie Wasserdampf, Elektrizität und fossile Brennstoffe wie in vergangenen Zeiten das Wirtschaften ermöglichen, sondern zusätzlich Daten, die es unter Nutzung kognitiver Technologien (vgl. Abschnitt 1.4) zu erheben, zu veredeln und anzuwenden gilt (Rometty 2016). Dabei geht es laut Rometty (2016) um „intelligence augmentation“, also „IA“, und nicht allein um „artificial intelligence“, also „AI“. Das bedeutet, dass wir darüber nachdenken und uns auch kritisch dazu austauschen müssen, welche Formen künstlicher Intelligenz unsere menschliche Intelligenz gut ergänzen können sowie welche Formen künstlicher Intelligenz wir akzeptieren und welche nicht. Denn dies hat einen Einfluss auf die Zusammenarbeit, die Entscheidungsfindung und das Management von Organisationen (Rometty 2016). In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage:
Was können Menschen und was können Maschinen jeweils besser bewerkstelligen und wie wirken beide zusammen?
Als eine Grenze dafür, was Maschinen kognitiv noch nicht können, beschreibt Davenport (2016) im Bereich der Fähigkeit Strategien zu entwickeln, dass Menschen auf bestimmten gedanklichen Ebenen mit Blick auf Sinngebung („sense-making“) und Denken vom Großen und Ganzen aus („big-picture thinking“) besser sind. Allerdings merkt Davenport (2016) auch an, dass
Menschen im strategischen Bereich nicht zwangsläufig immer erfolgreich sind mit Blick auf Fehlschläge bei Unternehmenszusammenschlüssen (Mergers & Acquisitions), Produkteinführungen oder Unternehmensexpansionen in neue Regionen und Länder,
Computer heute bereits – mindestens vereinzelt – strategisch relevante Probleme evaluieren sowie
die Diskussion hierzu auch unter Beratungsunternehmen begonnen hat, bei denen Interesse an automatisierten kognitiven Fähigkeiten („automated cognitive capabilities“) festzustellen ist (vgl. bspw. „Designing the Machines That Will Design Strategy“ von Martin Reeves und Daichi Ueda im Harvard Business Review unter https://
Vielleicht entwickeln wir uns damit in eine Richtung, die Davenport (2016) mit einer strategischen Mensch-Maschine-Partnerschaft („strategic human-machine partnership“) beschreibt, bei der der Mensch kognitive Technologie nutzt und in der die Fähigkeiten des Menschen zu Sinngebung und zum Denken vom Großen und Ganzen her – oder bildlich gesprochen: zum Denken aus einer Adlerperspektive heraus – einmal mehr sehr wertvoll werden.
Dieser Ansatz betont insbesondere die Bedeutung der Allgemeinbildung des Menschen, da viele Probleme aufgrund der Komplexität der Umwelt nicht mehr nur allein mit Modellen und Ansätzen einer Disziplin zu lösen sind.
Mit den nachfolgenden Ausführungen versuchen wir in ausgewählten Grundzügen auch einen Beitrag dazu zu leisten, dass Sie zukünftig immer wieder und immer wieder aufs Neue eine Adlerperspektive zu Digitalisierung und Industrie 4.0 einnehmen können.
Für Digitalisierung kann und soll keine singuläre Begriffsdefinition herangezogen werden, vielmehr wird die Definition als vom gewählten Kontext abhängig angenommen. An dieser Stelle wird stärker auf den digitalen Wandel fokussiert, der, ausgehend von einer Entwicklung des ersten Digitalrechners, vielfältige Veränderungsprozesse in der Gesellschaft und der Wirtschaft hervorgerufen hat. Erst durch die Entwicklung von Computern und insbesondere die Weiterentwicklung hin zu kleineren elektronischen Bauteilen mit stark anwachsender Leistungsfähigkeit konnte die Digitalisierung im beruflichen und privaten Alltag umfassend Einzug halten. Den Grundstein legte im Jahre 1941 Konrad Zuse mit dem ersten voll funktionsfähigen programmierbaren Digitalrechner Z3.
...mit welchem der folgenden Ausdrücke steht der quantitativ messbare Anstieg der Leistungsfähigkeit von Computern seit dem ersten von Konrad Zuse entwickelten und im Jahre 1941 vorgeführten Digitalrechner Z3 in Verbindung?
Folgende online verfügbare Quellen bieten Ihnen bei Interesse weitere Informationen zu den Anfängen des Computers bzw. zum Moore’schen Gesetz:
Zuse, H. (2017): Konrad Zuse’s Homepage. URL:http://
www.horst-zuse. [Stand: 04.09.homepage. t-online.de/ konrad-zuse.html 2017] Klauer, B. (2004): Moores Law. URL: http://
www.ti.cs. [Stand: 04.09.uni-frankfurt.de/ lehre/ ss04_ wissen schaft liche_ dokumen tation/ book/ node15.html 2017]
An dieser Stelle lohnt es, sich diese Fragestellung auch aus mathematischer Perspektive vor Augen zu führen. Dies gilt insbesondere, da der exponentielle Anstieg eines Sachverhalts Ihnen nicht nur hier sondern auch noch an weiteren Stellen im Studium begegnen wird, wie beispielsweise in den Wirtschaftswissenschaften verbunden mit dem Zinseszins-Effekt. Nachfolgend wird ein Gedankengang präsentiert, den Prof. Dr. Thomas Ludwig (Geschäftsführer des Deutschen Klimarechenzentrums) 2015 im Rahmen einer Veranstaltung der Universität Hamburg vorgestellt hat. Dazu führen wir uns zunächst einmal die folgenden beiden Werte vor Augen:
Rechenleistung des ersten Rechners Zuses Z3 im Jahre 1941: 0,3 FLOPS
Rechenleistung des Rechners Tianhe-2 im Jahre 2014: 34 ∙ 1015 FLOPS
Die Einheit FLOPS (Floating Point Operations Per Second) dient hier als Maßeinheit für die Rechenleistung. Zur Verdeutlichung der quantitativen Steigerung von 0,3 FLOPS auf den Zahlenwert von 34 ∙ 1015 FLOPS führen wir ein Gedankenexperiment durch und stellen uns vor, dass wir auf einem fiktiv gedachten Schachbrett mit insgesamt 64 Feldern
auf dem ersten Feld ein Reiskorn ablegen,
auf dem zweiten Feld zwei Reiskörner ablegen,
auf dem dritten Feld vier Reiskörner ablegen,
auf dem vierten Feld acht Reiskörner ablegen,
...,
auf dem Feld x eine Anzahl von 2(x-1) Reiskörnern ablegen.
Diese Herangehensweise mit dem Schachbrett ist dem einen oder anderen unter Ihnen sicherlich schon in verschiedenen Geschichtenformen begegnet, wobei die Frage, ob auf dem Feld 64 überhaupt 263 Reiskörner Platz hätten, hier nicht betrachtet wird. Die Frage, die wir betrachten wollen, ist folgende:
...welches Feld auf einem Schachbrett die Steigerung der Zahlenwerte von 0,3 auf 34 ∙ 1015 am besten widerspiegelt, wenn dem ersten Feld die Zahl 1 zugeordnet ist und sich von Feld zu Feld diese Zahl verdoppelt (zweites Feld hat die Zahl 2, drittes Feld die Zahl 4, viertes Feld die Zahl 8, fünftes Feld die Zahl 16, usw.)?
Das Feld auf dem Schachbrett ergibt sich anhand folgender Rechnung:
$$ \begin{align} \frac{ 34 \cdot 10^{15} }{ 0,3 } \; &\cssId{Schritt1}{= \frac{ 3,4 \cdot 10 \cdot 10^{15} }{ 0,3 } } \\ &\cssId{Schritt2}{= \frac{ 3,4 \cdot 10^{16} }{ 0,3 } } \\ &\cssId{Schritt3}{= \frac{ 3,4 \cdot 10^{16} }{ \frac{3}{10} } } \\ &\cssId{Schritt4}{= \frac{ 3,4 \cdot 10^{16} \cdot 10 }{ 3 } } \\ &\cssId{Schritt5}{= \frac{ 3,4 }{ 3 } \cdot 10^{17} } \\ &\cssId{Schritt6}{= 1,1\bar{3} \cdot 10^{17} \approx 2^{57} = 2^{58-1} } \\ \end{align} $$
Da auf dem Feld x eine Anzahl von 2(x-1) Reiskörnern abgelegt ist (siehe Angabe dieser Formel oben), ergibt sich damit das Feld x = 58 als Antwort auf die oben gestellte Frage. Diese Lösung kann bildlich wie folgt verdeutlicht werden:
Die Vorteile der Digitalisierung liegen unter technischen Gesichtspunkten insbesondere in der schnelleren Verarbeitbarkeit der Informationen, im geringeren Speicherplatzbedarf aufgrund der Möglichkeit, die Daten zu komprimieren, sowie der verlustfreien Archivierung der Daten. Die Digitalisierung führte wie eingangs bereits erwähnt zu Umwälzungen in der Arbeitswelt, indem beispielsweise Roboter Aufgaben teilweise und komplett übernommen haben, aber auch zu größeren Veränderungen ganzer Branchen und Unternehmen, die mit neuen, innovativen Geschäftsmodellen die vormals etablierten Unternehmen verdrängt haben (z.B Smart Services). Neben den zahlreichen Vorteilen und den Herausforderungen zur Implementierung einer Industrie 4.0 führt die Digitalisierung nach Bendel (2017c) auch zu moralischen Frage- und Problemstellungen, wie beispielsweise zu Fragen dazu, wie Maschinen ein vorgegebenes Regelwerk einhalten und berücksichtigen oder wie eine verantwortungsbewusste Nutzung von Daten in und von Unternehmen erfolgen kann. Diese und weitere Aspekte werden im Rahmen der jeweiligen Teildisziplin der Wirtschaftsethik bzw. der jeweiligen Bereichsethik (Unternehmensethik, Konsumentenethik, Maschinenethik, Informationsethik etc.) ergründet (vgl. Bendel 2017c im Gabler Wirtschaftslexikon unter
http://
Während "Ein Computer in jedem Heim" (frei nach Bill Gates) einige Zeit als übergeordnete Zielsetzung bei Microsoft galt, finden sich heute Prognosen hin zu vielen Milliarden mobilen Computern weltweit. Heutzutage sind nicht wenige Menschen in einigen Teilen der Welt jeweils bereits mit mehreren Computern ausgestattet und über mehrere Computer technisch vernetzt (neben Desktop-PCs heute auch Mobiltelefone, Laptops, Tablet-PCs, Smart Watches, Bordcomputer von Kraftfahrzeugen, usw.). An dieser Fülle bereits vorhandener Devices sowie zugehöriger Dienstleistungen kann eine fortschreitende Vernetzung nachvollzogen werden und verbunden hiermit wird sich zunehmend das Internet der Dinge entwickeln. Die nachfolgenden Abschnitte werden diese Thematiken aufgreifen, wobei hier keine technisch orientierte Einführung in digitale Informationstechnologie erfolgen soll.
Das Thema Vernetzung soll an dieser Stelle zwar auch vom Begriff Industrie 4.0 ausgehen, aber nicht allein auf die industrielle Entwicklung beschränkt bleiben und deutlich weiter gefasst werden. Die grundlegende technologische Voraussetzung für Vernetzung ist das Internet, welches Dinge (unbelebte Materie) und Menschen (belebte Materie) miteinander verbindet. Anstelle dieser Begrifflichkeit können auch andere Ausdrücke wie beispielsweise das Internet der Dinge, Daten und Dienste Verwendung finden. Die Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft schreibt hierzu: „Das Internet der Dinge, Daten und Dienste wird schon bald die physische und die digitale Welt miteinander verschmelzen und intelligente Infrastrukturen entstehen lassen, in denen Subjekte und Objekte gleichermaßen in Echtzeit kommunizieren [Hervorhebung ergänzt]“ (Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft, 2013: 10). Im nachfolgenden Unterabschnitt wird aufgrund dessen kurz auf das Internet als grundlegende Technologie eingegangen.
Das World Wide Web wurde um das Jahr 1991 herum durch Tim Berners-Lee am Forschungszentrum CERN initiiert. Unter diesen beiden Links können Screenshots zu den ersten World Wide Web Browsern angesehen werden:
Screenshot von Tim Berners-Lee's original World Wide Web Browser: http://
Screenshot von Tim Berners-Lee's original World Wide Web Browser später im Jahre 1993: http://
Bei Interesse für die Geschichte des Internets kann man sich beispielsweise bei MIT OpenCourseWare die Videos zweier Lectures von Balakrishnan (2012a, 2012b) ansehen, in denen ausgewählte Aspekte von der elektrischen Telegraphie – die Balakrishnan (2012a) als erste erfolgreiche Kommunikationsnetzwerktechnologie beschreibt – insbesondere über zentrale und dezentrale Kommunikationsnetzwerke, analoge und digitale Technologie, Verlässlichkeit von Kommunikationsnetzwerken, ARPANET, TCP/IP und das Domain Name System (DNS) bis hin zum Release des World Wide Web durch Tim Berners-Lee im Jahre 1991 und darüber hinaus angesprochen werden:
A Brief History of the Internet: https://
ocw.mit.edu/ courses/ electrical-engineering-and-computer-science/ 6-02-intro duction-to-eecs-ii-digital-communi cation-systems-fall-2012/ lecture-videos/ lecture-23-a-brief-history-of-the-internet/ A Brief History of the Internet cont’d, Course Summary: https://
ocw.mit.edu/ courses/ electrical-engineering-and-computer-science/ 6-02-intro duction-to-eecs-ii-digital-communi cation-systems-fall-2012/ lecture-videos/ lecture-24-history-of-the-internet-contd-course-summary/
Balakrishnan (2012a) betont insbesondere die Bedeutung von Flexibilität für die Architektur von Kommunikationssystemen sowie die Bedeutung der Erkenntnis, sich für Kommunikationssysteme auf das Notwendige zu beschränken, wobei er Antoine de Saint-Exupery in englischer Übersetzung zitiert mit: „Perfection is achieved, not when there is nothing more to add, but when there is nothing left to take away“. Anders ausgedrückt: ”Less is more” oder „When in doubt, leave it out“ (Balakrishnan, 2012a). Das World Wide Web ist Grundlage weiterer Entwicklungen wie beispielsweise Suchmaschinen (seit 1993, Google seit 1998), E-Commerce (seit Mitte der 1990‘er), die Dotcom-Blase in der Zeit von 1996 bis 2001 (Balakrishnan, 2012b), dem Web 2.0 oder Cloud Computing und vielem mehr.
Nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes (2016) gingen die rund 62 Millionen Internetnutzerinnen und Internetnutzer im ersten Quartal 2016 in Deutschland wie folgt online:
Handys oder Smartphones: 81 %
Laptops oder Netbooks: 69 %
Desktop-Computer: 65 %
Smart-TV: 19 %
Andere mobile Endgeräte (bspw. Spielekonsole, E-Book-Reader): 17 %
Vor dem Hintergrund dieser Vielfalt an Devices gehen wir davon aus, dass Sie und viele andere Leser den vorliegenden digitalen Studienbrief mit unterschiedlichen Endgeräten ansehen; beispielsweise um den Text auf einem Tablet-PC zu lesen und die integrierten Aufgaben darüber hinaus auch auf dem Mobiltelefon zum Wiederholen zu nutzen.
...wie sich nach den Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes (2016) die Internetnutzung bezüglich des Anteils der Internetnutzerinnen und -nutzer auf die Altersgruppen verteilt? Folgende Zuordnungen sind zu treffen:
Sortieren Sie die folgenden Begriffe per Drag-and-drop oder durch Anklicken in die richtige Spalte ein!
(Begriffe können wieder zurückgelegt werden.)
10-44-Jährige | 45-64-Jährige | Ab 65 Jahre |
---|---|---|
Im Jahre 2016 nutzten in Deutschland 63,7 Millionen Personen ab 10 Jahre das Internet, was 87 % entspricht (Statistisches Bundesamt 2016). Auf weitere Daten kann hier https://
© DW Deutsch; YouTube Kanal: https://
Heutzutage kommunizieren Menschen auf Basis moderner Informations- und Kommunikationstechnologie von weiten Teilen des Planeten aus in Echtzeit miteinander. Zunächst wird hier mit Betrachtungen zur Vernetzung von Menschen begonnen, um anschließend in Abschnitt 1.3.3 ausgewählte Aspekte zur Vernetzung von Dingen anzusprechen, obgleich über das Internet zunächst Computer – also unbelebte Materie – miteinander verbunden sind. Der Grund für diese Gliederung liegt darin, dass über die Vernetzung der Computer letztlich wir Menschen vernetzt sind. Wenn über eine Vernetzung der Ort, an dem sich ein Mobiltelefon befindet, bekannt ist, dann ist auch der Ort derjenigen Person bekannt, die das Mobiltelefon besitzt, sofern diese Person das Mobiltelefon bei sich trägt.
Mit der Reihenfolge der Unterabschnitte 1.3.2 und 1.3.3 ist somit die Botschaft verbunden, dass wir stets gut überlegen sollten, welche Art und insbesondere welchen Umfang an Vernetzung wir Menschen eigentlich für gut und richtig erachten; wohlwissend, dass sich die oder der einzelne heute schwer jeder Form der Vernetzung erwehren kann. Umso wichtiger ist es – gerade auch vor dem Hintergrund von Vorteilen, die Vernetzung bietet, – die Entscheidung für oder gegen die eigene Vernetzung bewusst zu treffen. Vernetzung sollte auch durch Unternehmen mit Verantwortungsbewusstsein gehandhabt werden, wozu in Kapitel 4 einiges zu erfahren ist.
Bereits vor der Einführung des Internets im Jahre 1991 (vgl. Abschnitt 1.3.1) gab es zur Vernetzung von Menschen Erstaunliches festzustellen, wie sich beispielsweise am Small World Problem (Travers & Milgram 1969) zeigt. Travers und Milgram (1969) zeigten anhand einer Stichprobe in den USA, dass zwei im Versuch ausgewählte Menschen sich durchschnittlich über etwas mehr als 5 andere Menschen kennen. Genauer ermittelten Travers und Milgram (1969, S. 425): „[...] the mean number of intermediaries between starters and targets is 5.2”. Zugrunde lag hierbei eine 1967 von Milgram entwickelte und getestete Methode, die den Postversand zugrunde legte (Travers & Milgram 1969).
Die Veröffentlichung von Travers und Milgram (1969) und die genauen methodischen Rahmenbedingungen können hier https://
Robert Metcalfe, der Erfinder der Ethernet-LAN-Technologie, stellte ein Gesetz über das Verhältnis der Anzahl Nutzer und dem Nutzen von Kommunikationssystemen auf. Geben Sie dafür bitte zu nachfolgender Aufgabe einmal Ihre Einschätzung ab:
...wie sich nach dem Gesetz von Metcalfe der Nutzen großer Kommunikationssysteme abhängig von der Anzahl an Nutzern im jeweiligen Netzwerk verhält?
Lassen Sie uns kurz das Gesetz von Metcalfe (Metcalfe’s Law) plausibilisieren. Stellen wir uns hierzu zunächst einmal die Frage, wie die Anzahl an (theoretisch möglichen) Verbindungen zwischen den Nutzern in einem Netzwerk von der Anzahl an Nutzern abhängt. Dafür wird die folgende Tabelle aufgestellt:
Tabelle 1: Zusammenhang der Anzahl Nutzer mit der Anzahl an theoretisch möglichen Verbindungen zwischen den Nutzern
Anzahl Nutzer | Anzahl theoretisch möglicher Verbindungen zwischen den Nutzern |
---|---|
1 | 0 |
2 | 1 |
3 | 3 |
4 | 6 |
5 | 10 |
q | $$ \begin{align} \frac{ q \cdot (q-1)}{ 2 }\end{align} $$ |
Nehmen wir nun an, dass der Nutzen von Kommunikationssystemen NK proportional zur Anzahl an theoretisch möglichen Verbindungen V zwischen den Nutzern q im Kommunikationssystem steigt, dann ist zu beweisen, dass NK mit dem Quadrat der Nutzer q2 steigt und zwar für eine große Anzahl an Nutzern q (vgl. oben in der Frage: „große Kommunikationssysteme“). Dieser Beweis lässt sich wie folgt führen:
Für große q gilt:
$$ \begin{align} NK \sim V = \frac{ q \cdot (q-1)}{ 2 } = \frac{ q^{2} - q}{ 2 } = \frac{ q^{2} }{ 2 } - \frac{ q }{ 2 } \approx \frac{ q^{2} }{ 2 } \quad (q.e.d.) \end{align} $$
und zwar unter den oben beschriebenen Annahmen NK ~ V (NK ist proportional zu V) und einer großen Anzahl q. Damit ist der angekündigte Beweis geführt, was rechts mit dem lateinischen Ausdruck q.e.d. zum Ausdruck gebracht wird, der "quod erat demonstrandum" (zu deutsch: was zu beweisen war) bedeutet.
Bildlich gesprochen: Das „Geheimnis“ von Metcalfe’s Law liegt ausgehend von dieser Plausibilisierung also in den Verbindungen begründet.
Beispiele für große Kommunikationssysteme finden sich heutzutage mit den sozialen Medien im Internet wie beispielsweise XING, LinkedIn, YouTube, Facebook, Twitter oder Instagram. Im besonderen Fernstudienmodell der HFH ∙ Hamburger Fern-Hochschule wird das Lernen mit Studienbriefen um die Möglichkeit ergänzt nach Bedarf Präsenz- oder Onlineveranstaltungen zu nutzen. Es bietet sich dann beispielsweise an, sich mit seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die man in Präsenzveranstaltungen kennengelernt hat, auch in den sozialen Medien zu vernetzen. Auf diese Weise verbindet sich dann für Sie auch die reale und die digitale Welt spezifisch für Ihr Fernstudium. Zudem kann man sich mit der HFH ∙ Hamburger Fern-Hochschule hier verbinden:
YouTube: https://
www.youtube.com/ channel/ UCSoSuBd 4s-xJWHx JfqQCuvQ Facebook: https://
www.facebook.com/ , und speziell für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure bspw. auch unter https://HFHHamburger Fern Hochschule/ www.facebook.com/ groups/ 38143689 2189716/ Twitter: https://
twitter.com/ HFH_Fernstudium Instagram: https://
www.instagram.com/ hfhfernstudium/ Hier erfahren Sie beispielsweise auch einiges zur Weiterentwicklung Ihrer Hochschule oder zu herausragenden Ereignissen wie Absolventinnen- und Absolventenfeiern. Zugleich laden wir Sie herzlich ein, sich hier im Fachforum "Digitalisierung und Industrie 4.0" (https://
campus.hamburger-fh.de/ ) als Social Learning-Plattform mit Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen über aktuelle Entwicklungen und nach Interesse rund um Digitalisierung und Industrie 4.0 auszutauschen.index.php/ forum/ list
„Das Metcalfe´s Law, das Gilder´s Law und das Cooper´s Law. Alle drei werden immer mehr zusammen mit dem Moore’s Law als ein zusammenhängendes Erklärungsbündel für die Entwicklungsdynamik der gesamten Informations- und Kommunikationstechnik angesehen.“ (Hellige 2003: 7 f.). Für diese Einführung möchten wir uns auf eine erste Erwähnung von Metcalfe´s Law und von Moore’s Law (vgl. Abschnitt 1.3.2) beschränken.
Im Zuge zunehmender Digitalisierung und Vernetzung stellen sich insbesondere Fragen dazu, welche Rollen der Mensch mit seinen Talenten und Fähigkeiten zukünftig einnimmt. Mit den bisherigen Ausführungen und auch den folgenden wird im Rahmen des vorliegenden Studienbriefes tendenziell ein eher weiter als enger Blickwinkel eingenommen und insoweit bietet es sich an, nicht allein von einem Internet der Dinge, sondern darüber hinaus von einem Internet der Dinge, Daten und Dienste zu sprechen (vgl. Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft (2013: 10, http://
...im Zusammenhang mit den Überlegungen einer Smart Service Welt die zukünftige Rolle des Menschen charakterisiert werden (nach den
Ausführungen des Arbeitskreis Smart Service Welt der DEUTSCHEN AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN acatech; http://
Soziale Medien sind in aller Munde. Einige Menschen nutzen Twitter, Facebook und Co., andere halten sie für überflüssig und wieder andere löschen
nach Datenskandalen ihre Accounts. Viele Jahre gehörte auch ich zu den kritischen Stimmen, die mit ihren Freunden, Bekannten und Kunden
lieber das persönliche Gespräch suchte als in 140 Zeichen zu verkünden, was ich gerade mache oder wo ich bin. Businessnetzwerke im Internet,
wie Xing und LinkedIn, waren für mich lediglich veraltete Online-
Mittlerweile musste ich mir eingestehen, dass ich den positiven Einfluss dieser Medien auf meine tägliche Arbeit deutlich unterschätzt habe – trotzdem oder gerade weil ich lieber mit meinen engen Kontakten im persönlichen Austausch bin. Denn die verschiedenen Netzwerke – und damit beziehe ich mich konkret auf LinkedIn, Twitter und Instagram – sind inzwischen für mich wichtige Quellen für Zusammenarbeit und Inspiration geworden: sie legen die Basis für viele neue Kontakte, den Start für spannende Konversationen und damit den Ausgangspunkt von gemeinsamen Projekten sowie sind sie Recherchetools für aktuelle Trends.
Wie es dazu kam? Vor etwa zwei Jahren wurde ich in das Netzwerk von LinkedIn eingeladen und weigerte mich erfolgreich über mehrere Wochen hinweg
beizutreten. Bis ein Kollege einen interessanten Artikel zur Bedeutung von Social Media im Business-
Zu diesem Zeitpunkt bewegte ich mich eher als passive Leserin von Inhalten anderer in den sozialen Medien und meldete mich aber wenig später auch bei Twitter an.
Hier war es eher die Neugierde, das Medium kennenzulernen. Nach einiger Zeit des Beobachtens erkannte ich, auch selbst wertvolle Informationen
mit den Menschen in meinem Umfeld teilen zu können, indem ich Beiträge teile/
Ein Foto aus der Berliner U-Bahn mit einem flapsigen Kommentar brachte mir 6.000 Views, 18 Kommentare und 76 Likes allein auf LinkedIn ein. Das heißt, dass deutlich mehr als die paar hundert meiner Kontakte den Beitrag gesehen hatten. Zunächst glaubte ich noch an ein One-Hit-Wonder, wurde jedoch eines besseren belehrt, denn auch die Profilansichten und Kontaktanfragen entwickelten sich entsprechend nach oben. Ich begann nicht nur aktiv eigene Beiträge zu generieren, sondern beteiligte mich zunehmend an Diskussionen. Ähnliches passierte auch auf Twitter. Nach dem ersten Tweet erhielt ich neue Follower und ich folgte daraufhin gezielt Menschen, um interessante Inhalte in meiner Timeline angezeigt zu bekommen. Beide Medien entwickelten sich zu einem wertvollen Recherchetool für aktuelle fachliche Inhalte und Ereignisse.
Ich stellte fest, dass sich sowohl auf LinkedIn als auch auf Twitter einige Gruppen gebildet hatten, die sich gegenseitig mit Fachwissen befruchteten und angeregt diskutierten. Doch was würden diese denken, wenn ich mich auf einmal beteiligen würde? Was darf ich eigentlich teilen? Und was interessiert die Nutzer*innen? Welches Ziel wollte ich mit dem, was ich dort tue, verfolgen?
Ich musste mich mit meiner Personal Brand auseinandersetzen. Meiner eigenen Marke. Wie wollte ich wahrgenommen werden und wofür wollte ich
stehen? Allein aus dem Grund, dass ich für mich selbst festlegen wollte, was ich mit meinen neuen Online-
Obwohl es für mich alltäglich ist, Produkte zu positionieren, deren Kundennutzen herauszuarbeiten und entsprechende Kommunikationsmaßnahmen zu entwickeln, war all dies für mich selbst zu tun eine große Herausforderung – schließlich war ich nun das Produkt. Letztlich bin ich es genauso angegangen, wie für alle anderen Produkte bisher auch, und habe mir die folgenden Fragen gestellt:
Was mache ich beruflich und wie mache ich es?
Welche Talente und Fähigkeiten habe ich?
Was sind meine Werte und was treibt mich an?
Wer bin ich und was unterscheidet mich von anderen?
Welches Verkaufsversprechen kann ich glaubwürdig geben?
Wie kann ich mich von anderen, mit ähnlichen Talenten, wie ich sie habe, unterscheiden?
Wer ist eigentlich meine Zielgruppe und wo finde ich diese?
Wie kann ich meine Zielgruppe auf mich aufmerksam machen und an mich binden?
Wie viel Zeit, Geld und ggf. Trainings möchte ich investieren? Brauche ich Partner, um meine Ideen umzusetzen?
Was möchte ich mit Personal Branding erreichen?
Dabei handelt es sich um einen sehr reflektiven Prozess, für den ich verschiedenste Methoden und Tools eingesetzt habe. Dazu zählen u.a. der
Business
Wie nutze ich die drei genannten sozialen Medien heute? LinkedIn ist ein Business-
Twitter hingegen ist deutlich schnelllebiger als LinkedIn, d.h. die dortigen Inhalte sind schneller überholt und beziehen sich oft auf das tagesaktuelle Geschehen. Dort teile ich ebenso interessante Artikel, berichte live von Veranstaltungen, die ich besuche, oder poste was gerade aktuell um mich herum passiert. Das können auch schon mal Zitate vom Abendessen mit meinem Sohn oder lustige Anekdoten mit Kolleginnen und Kollegen sowie Freunden sein. Eben alles, was in gegenwärtig 280 Zeichen hineinpasst. Viele Follower habe ich inzwischen persönlich kennengelernt, wobei ich den Austausch bei Twitter vielfach informeller und oft mit einem Augenzwinkern erlebe.
Auf Instagram betreibe ich inzwischen mehrere Accounts. Einen mit meinem vollen Namen, auf dem ich aus meinem beruflichen wie privaten Alltag berichte, und einen unter einem Pseudonym, den ich nur für mein Hobby – die Fotografie – nutze. In Instastories berichte ich oft aus meinen Workshops, von Veranstaltungen und Dienstreisen, die ich dann als Videos speichere und für die interne Kommunikation nutze. Das erspart mir das Erstellen von Fotoprotokollen oder das Schreiben von Berichten für die Kolleginnen und Kollegen.
Diese Aufteilung auf die drei Plattformen/
Soziale Medien sollten m.E. immer eines sein: Eine Repräsentation der eigenen Persönlichkeit, nicht ihr Ersatz. Denn nur wer
authentisch ist, kann eine tragfähige Bindung zu seinen Followern aufbauen. Diese Bindung und Vernetzung kann über die
zunächst nur virtuelle Zusammenarbeit auch ins reale Leben übertragen werden. Heute treffe ich mich mehrmals im Monat mit einem meiner Social-Media-Kontakte, um aus dem virtuellen Netzwerk eine echte Community zu machen. Aktuell baue ich beispielsweise mit zwei Partnern ein Netzwerk von Innovationsmanagerinnen
und -managern, Digital-Transformation-Managerinnen und -Managern sowie Change-
Die Vernetzung der unbelebten Materie verbunden mit dem Themenkomplex Industrie 4.0 hängt, wie wir bereits gesehen haben, eng mit Begriffen wie
Internet der Dinge, Daten und Dienste,
cyber-physischen Systemen (CPS) und auch cyber-physischen Produktionssystemen (CPPS) sowie
Smart Factories und Smart Devices
zusammen und basiert auf der Entwicklung und Verknüpfung der Technologien rund um
kleine (hochleistungsfähige) Computer und
dem Internet
(Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft, 2013: 10 und 54 ff.). Die Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft (2013: 55) beschreibt die Entwicklung wie folgt: „In ihrem Kern resultiert diese Revolution aus der evolutionären Entwicklung und der Konvergenz zweier Technologien: auf der einen Seite sind dies die eingebetteten Systeme – hochleistungsfähige »Kleinstcomputer«, die in alle möglichen Objekte integriert werden und sie so mit Intelligenz versehen. Ausgestattet mit Sensoren und Aktuatoren, erfassen intelligente Objekte Daten aus ihrer Umgebung und wirken auf diese zurück. Auf der anderen Seite schreitet der Ausbau des Internets in großen Schritten voran. Soziale Netzwerke und Geschäfte im virtuellen Raum erleben eine steil anwachsende Nachfrage. [...] Die technische Entwicklung vom Großrechner über den Personalcomputer (PC) bis zur Bereitstellung von IT-Infrastrukturen über Netzwerke (Cloud Computing) führt im Zusammenspiel mit der immer weiter fortschreitenden Miniaturisierung der Computer zunehmend zur Allgegenwärtigkeit der rechnergestützten Informationsverarbeitung. [Hervorhebungen ergänzt]“.
Hiermit setzt sich insgesamt eine Entwicklung fort, die in einigen Bereichen – vor allem auch in der Vernetzung vor allem großer Dinge – bereits im tagtäglichen Leben vieler Menschen angekommen ist, wie folgende Beispiele zeigen:
Online buchbare Taxidienste – Zusammenführung von Nachfrage und Angebot mittels Einsatz von Apps, Vernetzung der Kraftfahrzeuge
Online buchbare Fahrräder – Zusammenführung von Nachfrage und Angebot mittels Einsatz von Apps, Vernetzung der Fahrräder an Sammelpunkten
Reparatur von Kraftfahrzeugen – Auslesen von Daten aus in Kraftfahrzeugen verbauten Computern zwecks Schadenanalyse in Werkstätten
automatisierte Picking Systeme in der Konfektionierung
Online nachvollziehbare Position von Paketen (Tracking and Tracing)
Online-Lieferdienste
Online-Banking
Verbunden mit der Vernetzung von Dingen können neue Formen der Vernetzung von Dingen, Daten und Diensten entstehen. Beispiele sind nach dem Arbeitskreis Smart Service Welt (2015: 2) folgende:
„Smart Production Services I – Produktivitätssteigerung in digitalen Ökosystemen
Smart Production Services II – Ein Marktplatz für Technologiedaten
Smart Logistic Services – (See-)
Smart Energy Services – Ein Blick in den Energiewende-App-Store
Smart Farming Services – Produktivitätssteigerung durch Vernetzung
Smart Health Care Services – Der Patient im Mittelpunkt“
Um die bereits angesprochenen Smart Factories zu ermöglichen, sind cyber-physische Systeme eine wichtige Voraussetzung. Als cyber-physische Systeme (CPS) gelten „autonome physische Objekte mit eingebetteten Minicomputern, die drahtlos und über das Internet miteinander vernetzt sind. So kann im Internet der Dinge, Daten und Dienste jedes technische Gerät mit jedem anderen Gerät in der Welt in hoher Geschwindigkeit Informationen austauschen. Aktuelle Informationen über den Zustand einzelner Geräte und über ihre Umgebung sind jederzeit abrufbar. Selbst über große räumliche Distanzen hinweg können technische Infrastrukturen überwacht und bedient werden. Durch die Vernetzung kann eine Vielzahl an komplexen technischen Prozessen gleichzeitig gesteuert und optimal aufeinander abgestimmt werden. Diese Entwicklung wird alle wichtigen technischen Systeme des Infrastrukturmanagements prägen – von der Energieversorgung über die Verkehrssteuerung bis hin zum Management urbaner Ballungsräume“ (Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft 2013: 55).
Für die reale Umsetzung von CPS gibt es eine Reihe von Herausforderungen, die in einem Thesenpapier des Vereins Deutscher Ingenieure wie folgt angegeben werden (VDI 2013: 3):
"Die komplexen Interaktionen von realer Anlage, steuernder und überwachender Software und den offenen, globalen Kommunikationsnetzen müssen beherrscht werden.
Aufgrund der durch die zunehmende Vernetzung komplexer werdenden Anlagen müssen die Mensch-Maschine-Schnittstellen angepasst bzw. neu gestaltet werden.
Die bisher verschiedenen Vorgehensweisen und unterschiedlich langen Lebenszyklen in der Informationstechnik, in der Informatik, in der Mechanik, in der Automatisierungstechnik und in ihren Anwendungsgebieten wie Produktionstechnik, Prozesstechnik, Energietechnik und Fahrzeugbau müssen zusammengebracht werden.
Die bisher heterogenen Systemstrukturen müssen einander angepasst werden und müssen miteinander funktionieren. Hierfür sind Referenzarchitekturen erforderlich.
Zur Entwurfszeit nicht vorhersehbare Änderungen im Betrieb mit CPS (z. B. nachgeladene Applikationen, veränderte Systemtopologien) müssen problemlos integriert werden können.
Die Sicherheit CPS-basierter Automatisierungslösungen muss auf dem hohen Standard der heutigen Automation gewährleistet bleiben."
Technische Potenziale bzw. Vorteile cyber-physischer Systeme sind laut dem Thesenpapier des VDI (2013: 5) unter anderem die "automatische Optimierung von Systemen und Personalkapazitäten z. B. bezüglich Kosten, Ressourcenverbrauch oder Durchsatz" sowie die "Selbstdiagnose der Komponenten und Anlagen zum Ziel der Minimierung von Wartungskosten, Stillstandzeiten und Verschleiß". Ein Hauptvorteil aus betriebswirtschaftlicher Betrachtungsweise und ein wesentliches Ziel der Industrie 4.0 wird anhand des Begriffs Mass Customization zum Ausdruck gebracht, der die Massenproduktion und kundenangepasste, individuelle Produkte miteinander verknüpft. Wie im Video zu Smart Factories in Kapitel 1 bereits erläutert wurde, spielt hier ebenfalls das Schlagwort "Losgröße 1" eine wichtige Rolle.
Die Forschungsunion Wirtschaft und Wissenschaft (2013: 56) geht in ihrem Perspektivenpapier noch einen Schritt weiter, indem dort Folgendes beschrieben wird: „Unternehmen werden zukünftig ihre Maschinen, Fertigungsanlagen und Fabriken als cyber-physische Produktionssysteme (CPPS) weltweit vernetzen und produktionsrelevante Prozesse punktgenau aufeinander abstimmen können. CPPS umfassen demnach intelligente Maschinen, Lagersysteme und Betriebsmittel, die durchgängig von der Eingangslogistik über die Produktion, das Marketing und die Ausgangslogistik bis zum Service informationstechnologisch miteinander verknüpft sind. CPPS eröffnen die Möglichkeit, Steuerungs- und Regelungsprozesse sehr viel differenzierter auszugestalten. Für das verarbeitende Gewerbe bedeutet dies einen Epochenumbruch. Dieser ist mit den drei großen industriellen Revolutionen vergleichbar, die den Weg in die moderne Industriegesellschaft geebnet haben: die Einführung der Dampfmaschine Ende des 18. Jahrhunderts, die Erfindung des Fließbands Ende des 19. Jahrhunderts und schließlich die Entwicklung der elektronischen Steuerung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aus der nun anstehenden vierten Industrierevolution wird die Industrie 4.0 hervorgehen“. Vergegenwärtigen Sie sich nun bitte einmal die Zusammenhänge dieser Charakterisierungen für die industrielle Entwicklung mit den richtigen Lösungen der zweiten Aufgabe in Abschnitt 1.1.
Weiterführenden Gedanken und Themen können Sie mit Hilfe der folgenden Links nachgehen:
ITOP-Schriftenreihe des Instituts für Technologie und Prozessmanagement der Universität Ulm, zu erreichen unter diesem Link https://
www.uni-ulm.de/ beispielsweise mit den folgenden Bändenmawi/ itop/ forschung/ forschung/ itop-schriftenreihe/ itop-schriftenreihe/ Industrie 4.0 und resultierende Anforderungen an das Produktmanagement: Theorie und Empirie – https://
oparu.uni-ulm.de/ xmlui/ handle/ 123456789/4246 Big Data im Kontext von Industrie 4.0: eine Technologievorausschau anhand IT-gestützter bibliometrischer Analyse und Szenariotechnik – https://
oparu.uni-ulm.de/ xmlui/ handle/ 123456789/ 4247
Die zunehmende Einbettung von Rechnertechnik in Objekte und die Vernetzung schaffen neue Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz, für die vorausschauende Wartung und für eine individualisierte Produktion.
Diese mannigfaltigen Potenziale ergeben sich unter anderem aus der Nutzung sogenannter digitaler Zwillinge, mit deren Hilfe Daten zusammengefasst und ausgetauscht werden.
Ein digitaler Zwilling ist die digitale Repräsentanz eines Objektes, eines Prozesses oder einer Idee. Dabei können zum Beispiel Eigenschaften, Zustände und/
Die Objekte können physisch existieren oder sich in der Entwicklung bzw. Planung befinden. Ein digitaler Zwilling ist dabei eindeutig einem einzelnen Objekt zugeordnet und kann in einem Speicher dieses Objektes oder auf einem zugeordneten Netzwerkspeicher abgelegt werden. Bekannt sind solche digitalen Repräsentanzen nicht nur als digitaler Zwilling, sondern im Rahmen von Industrie 4.0 und unter bestimmten Voraussetzungen auch als digitale Verwaltungsschale (vgl. Heidel et al. 2017: 17-30). Hier soll exemplarisch gezeigt werden, welche Anwendungspotenziale der digitale Zwilling haben kann.
Beispiel Automobil:
Ein digitaler Zwilling kann bereits während der Entwicklung und/
Die Anforderungen an die Verfügbarkeit sind für die Komponenten in industriellen Produktionsanlagen sehr hoch. Einer vorausschauenden Wartung bzw. Instandhaltung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt beispielsweise für Markiergeräte bzw. Drucker in automatisierten Verpackungsmaschinen. Durch eine Vernetzung der Markiergeräte haben qualifizierte Servicetechniker*innen des Herstellers über eine Benutzerschnittstelle Zugriff auf den digitalen Zwilling eines beim Kunden installierten Gerätes (vgl. Domino printing sciences 2018: 8 f.) und können dadurch den Kunden bei Wartungsarbeiten unterstützen. Die im digitalen Zwilling abgebildeten Daten helfen bei einer vorausschauenden Wartung und Instandhaltung im industriellen Umfeld und ermöglichen neue Formen der Arbeitsteilung. Die Daten im digitalen Zwilling können im laufenden Betrieb eines Gerätes automatisiert anhand hinterlegter Modelle, z. B. Verschleißmodelle, ausgewertet werden. Anhand von Sensordaten zum Beispiel aus einer Flugzeugturbine werden verbleibende Nutzungsdauern berechnet und eine vorausschauende Wartung kann effizienter geplant werden (vgl. Patentanmeldung US2017286572-A1).
Beispiel Industrie 4.0:Eine digitale Verwaltungsschale als digitaler Zwilling ermöglicht grundlegend neue Konzepte für eine automatisierte Produktion: Informationen über vorzunehmende Bearbeitungsschritte in der industriellen Fertigung (z. B. Bohren, Fräsen) werden direkt vom Werkstück an eine Werkzeugmaschine übertragen. Der Datenaustausch findet konkret zwischen den Verwaltungsschalen von Werkstück und Maschine statt und wird anhand eines Interaktionsprotokolls festgehalten (vgl. Vialkowitsch et. al. 2018: 5). Damit ist eine dezentrale Fertigungssteuerung möglich und das ggf. herstellerübergreifend über die Wertschöpfungskette. Zukünftig ist denkbar, dass auch Angebotserstellung und Beauftragung virtuell anhand der Verwaltungsschalen stattfinden.
Über die hier ausgewählten Beispiele hinaus bilden digitale Zwillinge grundsätzlich eine Basis für neue Geschäftsmodelle, wozu sich bei acatech (2018: 28) nachlesen lässt.
Nichttechnisches Beispiel:Der digitale Zwilling ist dabei nicht auf technische Anwendungen beschränkt, sondern wird beispielsweise in der Medizin als virtueller Patient diskutiert, um medizinische Daten oder Messwerte einem Individuum zuzuordnen (vgl. Lehrach et. al. 2018).
Im Rahmen ihres Kurses „Artificial Intelligence (AI)“ (Künstliche Intelligenz (KI)) greift Allison Elliott (2017) auf der Plattform edX auf das Webster Dictionary zurück und gibt als grundlegende Definition für Intelligenz – unabhängig davon, ob es sich um menschliche oder künstliche Intelligenz handelt – an: Intelligenz ist die Fähigkeit zu Lernen und Probleme zu lösen. Bei künstlicher Intelligenz handelt es sich nach Elliott (2017), die auf McCarthy als einen Pionier zu künstlicher Intelligenz zurückgreift, kurz ausgedrückt um die Wissenschaft und Technik des Herstellens intelligenter Maschinen. Elliot (2017) gibt allerdings mit Bezug auf Russell und Norvig auch folgende Definition an:
„The study and design of intelligent agents, where an intelligent agent is a system that perceives its environment and takes actions that maximize its chances of success.“
Die Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz werden erst durch Digitalisierung möglich. Hierbei zeigen sich Verbindungen zu den Gedanken im Zusammenhang mit Industrie 4.0 (vgl. Kapitel 1), wobei gleichzeitig die Frage aufkommt, wie menschliche und künstliche Intelligenz zukünftig zusammenwirken. Nach Wahlster (2017) ist Künstliche Intelligenz in Teilbereichen kognitiver Intelligenz dem Menschen überlegen (schnelle Analyse vieler Daten und Handlungsoptionen), während bei sensomotorischer Intelligenz der Mensch Überlegenheit in Sensorfusion und Feinmotorik zeigt. Bei der emotionalen und sozialen Intelligenz „gibt es bei KI-Systemen noch große Schwächen und erst einfache Modelle für die Erkennung von Emotionen und sozialem Verhalten“ (Wahlster 2017). Einzelne Bereiche können demnach bereits durch KI-Systeme abgedeckt werden, wobei nach Davenport (2016) künstliche Intelligenz den Menschen bezüglich Sinngebung und Denken vom Großen und Ganzen heute nicht übertrifft (vgl. Kapitel 1).
Wie in einem Beitrag von Paul Daugherty aus dem Jahre 2016 nachzulesen ist (https://
Backgammon, 1979
Othello, 1997
Schach, 1997
Scrabble, 2002
Bridge, 2005
Jeopardy!, 2010
Unter diesem Link http://
Darüber hinaus sind in den letzten Jahren die Spiele Go und Poker hinzugekommen:
Go, 2016 (http://
Poker, 2017 (https://
Diese beiden Videos auf YouTube geben einen Eindruck vom Pokerspiel Mensch gegen künstliche Intelligenz, das durch Forscher von der Carnegie Mellon University möglich wurde:
Dieses Ereignis wurde im Rahmen eines Stammtisches der HFH ∙ Hamburger Fern-Hochschule am 10.2.2017 diskutiert, wobei in diesem Zusammenhang seitens der HFH-Mitarbeiterin Frau A. Sichlidou aus Stuttgart der Begriff „binäres Pokerface“ gefallen ist. Hierin kommt zum Ausdruck, dass ein Computer nun auch ‚bluffen‘ gelernt hat.
Dass Artificial Intelligence als ein aufkommender Technologietrend eingeordnet werden kann, ist in folgender Abbildung dargestellt bzw. wird laut dem World Economic Forum in Kooperation mit accenture als einer der Trends 2017 gelistet (http://
Zu dieser Aussage kommt auch das US-Marktforschungsunternehmen Gartner im aktuellen "Hype Cycle for Emerging Technologies 2017", bei dem neu aufkommende Technologien bezüglich der Phasen der öffentlichen Aufmerksamkeit angeordnet werden. Dabei wurden drei Megatrends herausgestellt, wobei an erster Stelle Künstliche Intelligenz (KI) bzw. AI (Artificial Intelligence) genannt wird und Gartner diesen Trend mit „Artificial Intelligence (AI) Everywhere“ (Künstliche Intelligenz überall) beschreibt. Konkret werden unter diesem Schlagwort beispielsweise Deep Learning, autonome Fahrzeuge, kommerziell genutzte Drohnen, maschinelles Lernen und Smart Robots eingeordnet (http://
Wie Sie sehen, liegen spannende Entwicklungen vor uns, die Sie beispielsweise über den Pressespiegel des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI; https://
In dem nachfolgenden Abschnitt werden einige ausgewählte Überlegungen rund um Lernen, Arbeiten und Kompetenzanforderungen vorgestellt.
Nach den großen Lerntheorien Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus des 20. Jahrhunderts, kann der Konnektivismus von Siemens (2005) nach Campbell und Schwier (2014, S. 367) als aufkommende Lerntheorie des 21. Jahrhunderts aufgefasst werden, wobei der Konnektivismus nach Einschätzung der Verfasser als Lerntheorie noch nicht allerorts akzeptiert ist.
Je nach Interesse bieten diese beiden Quellen vertiefende Betrachtungen:
Siemens, G. (2005): Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age, International Journal of Instructional Technology and Distance Learning 2(1), URL: http://
www.itdl.org/ [Stand: 02.09.journal/ jan_05/ article01.htm 2017]. Campbell, K.; Schwier, R. A. (2014): Major Movements in Instructional Design. In: Zawacki-Richter, O.; Anderson, T. (Hrsg.): Introduction: Research Areas in Online Distance Education. In: Zawacki-Richter, O.; Anderson, T. (Hrsg.): Online Distance Education, AU Press, 345-380, http://
www.aupress.ca/ [Stand: 02.09.index.php/ books/ 120233 2017].
Die Prinzipien des Konnektivismus nach Siemens (2005, o. S.) sind:
Lernen und Wissen beruhen auf einer Vielfalt an Meinungen
Lernen ist ein Prozess des Verknüpfens spezialisierter Knotenpunkte und Informationsquellen
Lernen kann in nicht-menschlichen Vorrichtungen erfolgen
die Kapazität, weiteres Wissen aufzunehmen, ist als entscheidender zu werten als das gegenwärtig vorhandene Wissen
Pflege und Erhaltung von Verbindungen ist notwendig, um kontinuierliches Lernen zu ermöglichen
die Fähigkeit, Verbindungen zwischen Themenfeldern, Ideen und Konzepten zu erkennen, ist eine Kernfähigkeit
Aktualität (korrektes, zeitgemäßes Wissen) ist Zweck aller konnektivistischen Lernaktivitäten
Das Treffen von Entscheidung ist ein Lernprozess. Die Auswahl dazu, was es zu lernen gilt, und die Bedeutung eingehender Informationen wird durch die Linse einer sich verändernden Realität betrachtet. Eine heute als richtig geltende Antwort kann morgen falsch sein, bedingt durch Änderungen im die Entscheidung beeinflussenden Informationsklima.
Mit der Formulierung des Konnektivismus adressiert Siemens (2005) Einschränkungen, die seiner Ansicht nach den drei oben genannten Lerntheorien anhaften, wie dass (1) Lernen nur in Personen (in Gehirnen) erfolgt, dass (2) einer Evaluation des Wertes von Informationen verbunden mit der Fähigkeit zur Synthetisierung und Erkennung von Verbindungen und Mustern zu wenig Beachtung zukommt und dass (3) die bestehenden Lerntheorien die technologisch verankerten Entwicklungen nicht widerspiegeln. Spätestens mit dem letzten der oben genannten Prinzipien des Konnektivismus entsteht eine Verbindung zum Themenfeld „Arbeit“, das in Abschnitt 2.2 thematisiert wird.
Als Folge der Digitalisierung und Vernetzung sind für das Lernen aus methodischer Sicht insbesondere Interaktion und Kommunikation herauszustellen, was bei der Diskussion neuer Lernformen wie beispielsweise Massive Open Online Courses (MOOC‘s), Virtual Learning Communities (VLC) oder Distributed Communities of Practice (DCoP) zum Ausdruck kommt (Campbell, Schwier 2014). Für das Fernlernen wird die Nutzung sozialer Medien diskutiert, wobei die Integration in Lernprozesse noch eher wenig genutzt wird (Campbell, Schwier 2014).
In diesem Zusammenhang ist nach Conrad (2014) der Wert von Interaktion und Kommunikation für Lernen kaum zu bestreiten. Eine allgegenwärtige Konnektivität zwischen Menschen kann authentische und kollaborative Lernerfahrungen ermöglichen und steht mit der Entwicklung kritischer und kreativer Denkerinnen und Denker in Verbindung (Conrad 2014) (Garrison, Vaughan 2008). Während Fähigkeiten, die mit kritischem Denken, Kommunikation oder Präsentation verbunden sind, nach wie vor eine große Bedeutung haben, ändern sich hingegen eingesetzte Tools oder Instrumente, die heute beispielsweise auch E-Mail, Twitter, Blogs, Videos oder Podcasts umfassen (Conrad 2014).
Dazu gehören auch Open Educational Ressources (OER) wie zum Beispiel dieser vorliegende digitale Studienbrief (vgl. auch https://
Das unter dem Link http://
© Fernstudium-Infos.de; YouTube Kanal: https://
In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass vor dem Hintergrund der Entwicklung der Spielebranche erstmals im Jahre 2017 die Spielemesse Gamescom von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eröffnet wurde.
Bei Aoun (2017) findet sich aus methodischer Perspektive für die Zukunft die Empfehlung zur Betonung (1) disziplinübergreifenden und explizit zielorientierten Lernens, (2) projektbasierten Lernens und (3) der Verbindung von Lernen und realer Welt. Letzteres betitelt Aoun (2017: 81 ff.) auch als „experiential learning“ verbunden mit folgenden einführenden Worten: „Experiential Learning ist a model unlike any traditional format in that it integrates classroom and real-world experiences. It flings open the gates of the campus and makes the entire world a potential classroom, library, or laboratory. Typically, students engage in experiential learning through internships, co-ops, work-study jobs, global experiences, and original research opportunities. [...] As we all know, practice makes perfect. [...] To make an obvious point, learning occurs when we act and think. [...] There must be a two-way street between the application of classroom learning in the context of life and the application of real-world knowledge in the context of the classroom. If this is done purposefully – if this is done mindfully – learners peel back the layers of assumptions or habit that cloud their insights into themselves. In clear light, they see their abilities, their present skills and knowledge, their predilections, and their room for growth. Consequently, as they better understand the world, they better understand their own minds.“
Im Rahmen Ihres Studiums an der HFH ∙ Hamburger Fern-Hochschule sind es neben den Inhalten in den Studienbriefen vor allem auch die ergänzenden Präsenzphasen für die Module und die wissenschaftlichen Arbeiten wie Haus-/Projektarbeiten und Abschlussarbeit, mit denen diese Verbindung herzustellen ist. In einem Prozess, der durch Erfahrungslernen, realen Kontext, Herstellung unerwarteter Verbindungen, Kreativität und mentale Flexibilität gekennzeichnet ist, können Menschen sich nach Aoun (2017: 82) auf die weiteren Entwicklungen verbunden mit einem verstärkten Einsatz von Robotern vorbereiten („become more robot-proof“).
Nach einem Bericht des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft zum Thema Digitalisierung und Industrie 4.0 sind "die Gestaltungspotenziale der Arbeitswelt [...] aus technischer, organisatorischer und personeller Sicht zu betrachten. Diese Schichten sind nicht überschneidungsfrei - sie ergänzen einander" (ifaa 2016: 11).
Durch die "Zusammenarbeit" von Mensch und Maschine kann
die körperliche Belastung für den Menschen reduziert werden sowie
eine Steigerung der Produktivität und der Wirtschaftlichkeit erreicht werden.
Weitere Informationen über das Thema Industrie 4.0 sowie vielfältige Praxisbeispiele finden Sie unter: http://
www.plattform-i40.de/ I40/ Navigation/ DE/ Home/ home.html Beispiele:
Anwendung einer Datenbrille im Lagerbereich (Bsp. itizzimo) https://
www.youtube.com/ watch? v=ZWsBHISOqjA Einsatz von Robotern zur körperlichen Entlastung beim Zusammenbau von Fahrzeugtüren (Bsp. BMW) https://
www.youtube.com/ watch? v=syZkY83j5VI Leitfaden Industrie 4.0 – Orientierungshilfe zur Einführung in den Mittelstand aus einer Kooperation von VDMA, DiK (TU Darmstadt) und wbk (KIT, Karlsruher Institut für Produktionstechnik): http://
www.vdmashop.de/ refs/ VDMA_ Leitfaden_ I40_ neu.pdf
Eine mögliche Auswirkung einer fortschreitenden Entwicklung zu Digitalisierung und Industrie 4.0 ist, dass es weniger Arbeit geben könnte (Winston, 2016: 20). Studien zum Anteil der Arbeitsplätze, die dem Risiko unterliegen, in einigen Jahrzehnten nicht mehr benötigt zu werden, zeigen – abhängig von der angewandten Methodik und für unterschiedliche Länder – weit auseinander liegende Werte von rund 10 % und darunter (Arntz, Gregory & Zierahn 2016) bis zu deutlich über 40 % (Frey, Osborne 2013) (Bonin, Gregory, Zierahn, 2015) und höher (Dengler, Matthes 2015). Bei Dengler und Matthes (2015: 7 ff.) können Sie einen ersten Überblick zu Substituierbarkeitspotenzialen von Berufen in Deutschland gewinnen:
Dengler, K.; Matthes, B. (2015): Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt, IAB-Forschungsbericht 11/2015, URL: http://
Dengler und Matthes (2015: 12 ff.) kommen zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass das Substituierbarkeitspotenzial durch die Computertechnologie
für Helfer und Fachkräfte über 40 %,
für Spezialisten bei über 30 % und
für Experten bei unter 20 %
liegt, wobei (1) große Streuungen in den Daten je nach Berufssegment auftreten und (2) die höchsten Werte für Fertigungsberufe und fertigungstechnische Berufe festgestellt werden. Auch wenn niemand die Zukunft tatsächlich exakt vorhersagen kann, sind diese Erkenntnisse Grund genug, sich selber gut auszubilden, um sich auf diese Entwicklung persönlich vorzubereiten; ggf. auch bei Auswahl von Berufssegmenten mit niedrigen Werten. Dengler und Matthes (2015: 8) weisen zudem auf Frey und Osborne (2013) hin, die auf Basis von Expertenmeinungen Indikatoren identifizieren, „die in naher Zukunft nicht von (computergesteuerten) Maschinen ersetzt werden können: Wahrnehmung und Feinmotorik (z. B. koordiniertes Bewegen von einzelnen Fingern, um kleine Dinge zu fertigen), kreative Intelligenz (z. B. Kunst, kreative Problemlösungen) und soziale Intelligenz (z. B. verhandeln, überzeugen) [Hervorhebungen ergänzt]“. Letztere Erkenntnisse erscheinen auch vor dem Hintergrund der Ausführungen in obigem Abschnitt und dem nachfolgenden Abschnitt 2.3 plausibel.
Der letzte Abschnitt wurde mit einer Zitierung von Winston (2016) begonnen und diese online verfügbare Informationsquelle bietet spannende Hinweise weiterer Autoren beispielsweise zum Umgang mit offenen Kommunikationsumgebungen (Turco, 2016: 5 f.), neuen Möglichkeiten für kreative Prozesse (Austin, 2016: 16 f.) oder zu ethischen Aspekten (Parmar, Freeman 2016: 10 f.):
Winston, A. S. (2016): Tackling the World‘s Challenges With Technology. In: MIT Sloan Management Review. Special Collection “Frontiers: Exploring the Digital Future of Management”. Fall 2016. S. 19-20. URL: http://
Eine Übersicht zu ausgewählten Kernaussagen aus dieser Veröffentlichung “Frontiers: Exploring the Digital Future of Management” findet sich in nachfolgender Abbildung.
Ein Beispiel aus der Forschung ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt der „Pflegebrille“ (http://
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat 2014 im Rahmen der Initiative „Pflegeinnovationen 2020“ die beiden Förderbereiche „Die neue HighTechStrategie“ und „Jedes Alter zählt. Die Demografiestrategie der Bundesregierung“ in ein Forschungsförderungsprogramm unter dem Titel „Pflegeinnovationen zur Unterstützung informell und professionell Pflegender“ eingebracht und ausgeschrieben. Die Förderung bezieht sich auf anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die interdisziplinär angelegt sein müssen und darauf zielen, informell (familiär) und professionell Pflegende akut oder präventiv zu entlasten. Hierbei ist insbesondere auf eine nutzerfreundliche Bedienbarkeit technischer Innovationen („Design for All“) zu achten. Innovationen aus dem Bereich der Mensch-Technik-Interaktion müssen einen signifikanten Mehrwert im Vergleich zu den gegenwärtig existierenden oder aktuell in Entwicklung befindlichen Lösungen aufweisen (vgl. BMBF 2015).
Im Projekt wird Augmented Reality-Technologie verwendet, um die Interaktion der handelnden Personen zu unterstützen, Objekterkennung (z. B. Beatmungsgeräte) vorzunehmen oder Arbeitsprozesse anzuleiten. Augmented Reality stellt eine Technologie dar, die eine intelligente Erweiterung der menschlichen Wahrnehmung ermöglicht, dadurch dass Informationen visuell in das Sichtfeld oder auditiv eingebracht werden. Dies geschieht orts- und zeitunabhängig, ohne dass die Pflegekräfte in ihrer Bewegung oder Arbeitstätigkeit eingeschränkt werden. Datenbrillen verfügen über einen leichtgewichtigen Formfaktor, sind freihändig und bieten verschiedenste Sensorik (z. B. Head-Tracker, Bewegungssensoren) sowie Softwareschnittstellen zur Implementierung spezifischer Lösungen (vgl. Recken, Prilla 2016: 46 f).
Deutlich wird die Unterstützung des Arbeitsprozesses in einem Video der Firma iTiZZiMO über ein vernetztes Labor (https://
Zur Zeit arbeiten die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter und an User Stories, aus denen entsprechende Mockups (Modelle) für Testanwendungen entwickelt werden. Da eine partizipative Produktentwicklung angestrebt wird, werden zu den Testungen zukünftige Anwender dieser Technologie in Fokusgruppen eingeladen, die sowohl zu den entwickelten Anwendungsszenarien als auch der Usability Stellung nehmen.
Die Abbildung 2.3 zeigt einen Pflegeplan, der über die Datenbrille abgerufen und bearbeitet werden kann. Nähere Informationen zur Ausführung der jeweiligen Arbeitsaufgaben finden sich unter der jeweiligen Arbeitsaufgabe. So zeigt Abbildung 2.4 den Folge-Screen zur Mundpflege.
Je nach Ansatz gibt es unterschiedliche Sichtweisen an Kompetenzen, die wie nachfolgend beispielhaft aufgelistet technologisch oder in der Tabelle nicht-technologisch geprägt sein können. Dabei verwundert es nicht, dass in einer technologisch geprägten Zeit zunächst einmal technologisch geprägte Kompetenzanforderungen entstehen. Auf der Internetseite des World Economic Forum findet sich in einem Beitrag von Smith aus dem Jahr 2017 die folgende Liste an begehrten technologisch geprägten Kompetenzen, die auf einer Analyse aus LinkedIn basieren:
"1. Cloud and Distributed Computing
2. Statistical Analysis and Data Mining
3. Web Architecture and Development Framework
4. Middleware and Integration Software
5. User Interface Design
6. Network and Information Security
7. Mobile Development
8. Data Presentation
9. SEO/SEM Marketing
10. Storage Systems and Management” (Smith 2017)
Aus einer Initiative des World Economic Forum (2016b, 2015) und in Zusammenarbeit mit BCG ist folgendes Modell hervorgegangen, wobei die Anforderungen nicht vornehmlich nur technologisch geprägt sind:
Tabelle 2: Modell zu Kompetenzanforderungen auf Initiative des World Economic Forum in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group
Grundbildung | Kompetenzen | Charakterqualitäten |
---|---|---|
Lesen und Schreiben | Kritisches Denken/Problemlösungsfähigkeiten | Neugier |
Rechnen | Kreativität | Initiative |
Wissenschaftlich Arbeiten | Kommunikationsfähigkeit | Widerstandsfähigkeit |
Informations- und Kommunikationstechnologie | Kollaborationsfähigkeit | Adaptionsfähigkeit |
Finanzen | Leadership | |
Kulturelle und zivilgesellschaftliche Bildung | Soziales und kulturelles Bewusstsein |
Bei Interesse finden sich in den beiden nachfolgend angegebenen Quellen vertiefende Ausführungen:
World Economic Forum (2016b): New Vision for Education: Fostering Social and Emotional Learning through Technology. Prepared in collaboration with BCG. URL: http://
www3.weforum.org/ [Stand: 28.08.docs/ WEF_ New_ Vision_ for_ Education.pdf 2017]. World Economic Forum (2015): New Vision for Education: Unlocking the Potential of Technology. Prepared in collaboration with BCG. URL: http://
www3.weforum.org/ [Stand: 28.08.docs/ WEFUSA_ New Vision for Education_ Report2015.pdf 2017].
An dieser Stelle soll keine Diskussion zur Unterscheidung von Kompetenzen und Charakterqualitäten erfolgen. Als wichtig wird hier die Feststellung erachtet, dass in Richtung eines stärker technologiedurchzogenen Gesellschaftsgeschehens gedacht, umfassende Anforderungen an Menschen gestellt werden, wobei sowohl klassische Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen als auch viele nicht technologische Kompetenzen auftreten. Insoweit werden insbesondere auch solche Fähigkeiten des Menschen wichtig, die künstliche Intelligenz dem Menschen nicht abnehmen kann (vgl. Abschnitt 1.4).
Vor dem Hintergrund von Überlegungen zu einer Kompetenzgesellschaft und den zugehörigen gesellschaftlichen Herausforderungen können persönliche Stärken in Bereichen wie den folgenden hilfreich sein (Deckert 2017, https://
Neues entdecken und gestalten
Sich weiterentwickeln/persönliches Wachstum
Ehrbarkeit
Zugewandtheit
Problemlösungsfähigkeit
Verantwortungsübernahme
Beziehungsfähigkeit
Alltagsfähigkeit in der Gemeinschaft
Wissen um gesellschaftliche Herausforderungen
Die ersten zwei Punkte in dieser Aufzählung tragen insbesondere auch einem Gedanken von Aoun (2017) Rechnung und zwar, dass es für den Menschen zwischen Himmel und Erde noch sehr vieles zu entdecken gibt, und dass uns eben genau dies für uns zu erobern, noch lange von künstlicher Intelligenz unterscheiden wird. Als zweiten Punkt in diesem Zusammenhang führt Aoun (2017: 47, 79) die Bedeutung von Bildung an, die sich
dem kreativen Denken als einzigartigem Talent des Menschen,
den Fähigkeiten verbunden mit Technologie, Daten und dem Menschen in seiner Vielfalt („three new literacies“) sowie
den kognitiven Kapazitäten wie kritischem Denken, Systemdenken, Entrepreneurship und kultureller Agilität („four cognitive capacities“)
Vom letztgenannten Punkt in obiger Aufzählung „Wissen um gesellschaftliche Herausforderungen“ ergibt sich eine Überleitung in Richtung der späteren Ausführungen zur unternehmerischen Verantwortung. Zuvor sollen allerdings ausgewählte Erkenntnisse aus der Ingenieurpsychologie sowie zu Cybersicherheit beschrieben werden.
Innerhalb der rasanten Veränderung der menschlichen Arbeits- und Lebensprozesse im digitalen Zeitalter und in der flexiblen Automation sowie der rechnergestützten weltweiten Kommunikation bedarf es auch der kompetenten Verknüpfung psychologiefundierter Erkenntnisse
für Gestaltungsoptionen,
für technische Unterstützung sowie
bei der Optimierung von Nutzung, Steuerung und Wartung technisch geprägter Produkte und Dienstleistungen.
Die Ingenieurpsychologie gehört zum Wissenschaftszweig der Angewandten Psychologie, die sich mit den Mensch-Maschine-Systemen aus psychologischer Perspektive beschäftigt. Als ein Teilgebiet der Arbeitspsychologie geht es in der Ingenieurpsychologie um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und um die Gestaltung der technischen Umwelt mit der Aufgabe, technische Systeme so einzurichten, dass diese ohne viel Überlegungen, rasch, aber auch sicher benutzt, beherrscht, gesteuert und überwacht werden können. Alle psychologischen Erkenntnisse sollen in die Entwicklung technischer Systeme einfließen, sodass ein möglichst effizientes Gesamtsystem Mensch-Maschine entsteht. Die Mensch-Maschine-Interaktion ist dabei heute neben der Psychologie und der Informatik auch mit Begriffen wie Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz verbunden (Bendel 2017b). Der Mensch setzt Maschinen ein, operiert mit diesen, regelt und überwacht sie, aber ist zudem auch ein Dialogpartner, z. B. durch Email oder WhatsApp Nachrichten. Zudem erfassen Maschinen zunehmend automatisch Situationen und menschliche Bedürfnisse. Die zielführende Interaktion zwischen Mensch und Maschine ist umso wichtiger, je komplexer und personenbezogener eine technische Unterstützung ist. Die Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen ist damit eine extrapsychologische Aktivität, wie Taylor (1957, 1963) es nannte, in der psychologische Kompetenzen verbunden mit folgenden Themenfeldern gewonnen werden:
Systemnutzung und -zuverlässigkeit,
Kognitive Leistungen; Wahrnehmen, Erkennen und Wissen um typische menschliche Fähigkeiten, Erfahren von Leistungs- und Fähigkeitsgrenzen z. B. hinsichtlich der Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung,
Menschliche Fehler (Humanfaktors) und Zuverlässigkeit,
Optimale Fahrzeugführung,
Usability, sichere Handhabung von Maschinensystemen,
Digitale Kommunikation und Informationstechniken sowie
Steuerung und Überwachung industrieller Prozesse, auch im Sinne einer Evaluation und Zertifizierung.
Typische Fragestellungen und Forschungsrichtungen der Ingenieurpsychologie ergeben sich aus diesen Themenfeldern:
Was ist und wohin geht der technische Wandel für den Menschen?
Welche Aufgabenverteilung ergibt sich zwischen Mensch und Maschine?
Wie konstruiert man eine „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ (Hoyos 1990: 7) und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Welche Anforderungen, Aufgaben, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten werden an den Menschen durch die Maschinen gestellt?
Welche Ressourcen und Kapazitäten sind zur Nutzung der Maschine vorhanden?
Welche Konsequenzen ergeben sich für denjenigen, der die Maschine bedient?
Welche Eigenschaften müssen berücksichtigt werden, damit der Mensch die Technik bestmöglich nutzen kann?
Wie kann man die technischen und menschlichen Fehler und deren Folgen minimieren?
Wie kann Sicherheit und Effektivität des Gesamtsystems Mensch-Maschine verbessert werden?
Gastbeitrag von Dr. Philipp Gabsch
Mit der einsetzenden Digitalisierung in sämtliche Lebensbereiche steigt zugleich die Attraktivität für kriminelle und terroristische
Machenschaften. Je vernetzter eine Gesellschaft ist, umso verwundbarer macht es sie andererseits für sogenannte Cyberangriffe.
Spätestens seit den ersten Enthüllungen von Edward Snowden im Jahr 2013 – vgl. auch http://
Damit einher geht der Aufwuchs der Cyber Security als eigenständige Branche, um diverse Bedürfnisse zu bedienen. Nachfolgend soll eine definitorische Einordnung zu den Begrifflichkeiten Cyber Security, Advanced Persistent Threats, Homo Carens Securitate und digitaler Untergrundwirtschaft erfolgen. Als Grundlage dienen die Werke von Willems (2013) „Cybergefahr“ sowie Klipper (2015) „Cyber Security“.
Der Begriff Cyber Security kann als Synonym zur IT-Sicherheit und Informationssicherheit verwendet werden. Klipper (2015: 10) orientiert sich an der deutsch/
Der Zustand der Cyber Security im Cyber Raum ist hergestellt, wenn Bedrohungen ausgeschlossen werden können. Klipper (2015: 10) führt weiter aus, dass Cyber Security im Cyber Raum hergestellt ist, wenn Funktions-, Betriebs-, Informations- und Datensicherheit sowie Datensicherung/Datenschutz gewährleistet sind.
Informationssicherheit beinhaltet die Schutzziele
Vertraulichkeit (Ausschließbarkeit unerlaubter Informationsgewinnung),
Integrität (Manipulationssicherheit eines IT-Systems),
Sicherstellung von Verfügbarkeit (keine unerlaubte Beeinträchtigung einer berechtigten Systemnutzung),
Authentizität (Glaubwürdigkeit und Echtheit eines Objektes),
persönliche Zurechenbarkeit (Nachvollziehbarkeit von Handlungen im Cyber Raum),
Nichtabstreitbarkeit (Aktionen zuzuordnen, die nicht abgestritten werden können),
Verlässlichkeit (vgl. Klipper 2015: 11 ff.).
Für Klipper (2015) stellen die Schutzziele Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit die wesentlichen Bestandteile der Informationssicherheit dar.
Wie eingangs bereits erwähnt, stellen Bedrohungen ein Kernbetätigungsfeld der Cyber Security dar. Die Ausschließbarkeit von Bedrohungen ist der Zielzustand der Cyber Security. Die oben aufgeführten Schutzziele werden zu Angriffszielen bzw. alles was schützenswert ist, ist angriffswürdig (vgl. Klipper 2015: 17). Vorsätzliche Handlungen gegen Schutzziele durch menschliche Handlungen und fahrlässig verursachte Vorfälle bzw. Umwelteinflüsse werden aktuell in der Cyber Security als Bedrohungskategorie geführt (vgl. Klipper 2015). Dabei nimmt der Begriff der Advanced Persistent Threats eine besondere Rolle ein.
Eilers (2012) wertet die folgende Erklärung von Brian Contos von McAfee als am treffendsten: "Advanced Persistent Threats or APTs have many definitions. In most cases it’s an over used and abused marketing term adopted by point solution security vendors to talk about their ability to stop “bad things.” The term most generally defines an adversary with formidable means, organization, and motivation: they’re on a mission. It is often associated with espionage, and as such the concept predates the digital era and can be traced back to the earliest documentation of intelligence gathering recorded by military strategists such as Sun-Tzu and Chanakya". Weitere Ausführungen finden sich bei Eilers (2012) unter https://
Ein APT kann generell als ein Netzwerkangriff mit dem Ziel des Datendiebstahles bei größeren Organisationen aufgefasst werden, wobei der unautorisierte Zugriff solange wie möglich unentdeckt bleiben soll.
In der Wirtschaftstheorie werden Annahmen aufgestellt, um das menschliche (Markt-)
Der Faktor Mensch ist in der digitalen Welt die sogenannte „First Line of Defense“. Dieses Sicherheitsrisiko wird im Menschenbild des Homo Carens Securitate veranschaulicht. Dieser Menschentyp entscheidet „auf der Grundlage von
hoher Risikobereitschaft bis hin zur Gefährdung des eigenen Gewinns und des Gewinns anderer,
falscher, mangelhafter oder fehlender Voraussicht und
einer Reaktionsfähigkeit, die weit unter der Reaktionsfähigkeit von Hackern, Crackern und Bot-Nets liegt“ (Klipper, 2015: 31).
Das hierin zum Ausdruck kommende fehlende Sicherheitsbewusstsein wird aufgrund der Komplexität der Angriffe im Cyber Raum rücksichtslos ausgenutzt. Die ungleichen Gegner, der unbedarfte Bürger, der bewusst oder unbewusst die Sicherheitsvorkehrungen
vernachlässigt und auf der anderen Seite weltweit agierende/vernetzte Hacker, Geheimdienste und Kriminelle/
Aus der ökonomischen Perspektive ist die digitale Untergrundwirtschaft eine Schattenwirtschaft, d.h. ökonomische Aktivitäten erzielen legale oder illegale Einkommen, die staatliche Regulierung, Besteuerung und statistische Erfassung vermeiden (vgl. Sauerland 2017).
Empirisch gibt es zur digitalen Untergrundwirtschaft aktuell keine Daten, die aus wissenschaftlicher Sicht brauchbar wären. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass es ein prosperierender Markt ist. Zu den Marktteilnehmern der digitalen Untergrundwirtschaft, die in der Regel keinen persönlichen Kontakt haben, gehören Hersteller, Händler, Lieferanten, Kriminelle und Kunden (vlg. Willems, 2013: 23).
Organisiert über nicht-öffentliche Diskussionsforen, auch als Boards bezeichnet, werden dort Waren und Dienstleistungen angeboten (E-Mail-Adresslisten, Bankdaten, illegale Softwarekopien etc.). Dieser Markt wird auch als Black Market bezeichnet. Die Eigentümer dieser Foren tun einiges, um sich vor ungebetenem Besuch zu schützen. Wird das Ziel nicht erreicht, ist es geschäftsschädigend und dieses Forum wäre über kurz oder lang vor dem Aus. Wie in jedem kapitalistischen Marktsegment geht es auch bei der digitalen Untergrundwirtschaft um die Steigerung des Gewinns.
Beginnen wir diesen Abschnitt mit folgendem Zitat:
„The power and responsibility that companies have to help build a thriving,
resilient world has never been greater“ (Winston 2016, S. 19).
Dies bedeutet, dass Winston (2016: 19) auf Seiten von Unternehmen eine nie dagewesene Macht und Verantwortung für eine florierende und widerstandsfähige Welt sieht. Die kommenden Jahre und Jahrzehnte könnten eine kritische Zeit für die Menschheit sein, insoweit neue Technologien dabei unterstützen können, große Herausforderungen wie den Klimawandel, die Knappheit an Ressourcen wie Wasser und Nahrungsmittel sowie große Ungleichheiten unter Menschen anzugehen (Winston 2016: 19). Hierfür tragen nach Winston (2016: 19) nicht nur Regierungen und die Zivilgesellschaft, – auf die Führungskräfte von Unternehmen in solchen Zusammenhängen gern verweisen – sondern auch Unternehmen Verantwortung. Dies sind einige der Punkte, die Winston (2016: 19 f.) verbunden mit unternehmerischer Verantwortung, die über die Erlangung finanziellen Erfolges hinausreichen sollte, anspricht:
Mit dem Internet der Dinge und verbesserten Analysemöglichkeiten stehen detailliertere Informationen beispielsweise zu Energieverbrauch und Belastung der Atmosphäre mit Treibhausgasen durch Unternehmensaktivitäten zur Verfügung, die für eine Verbesserung diesbezüglicher Entscheidungen genutzt werden können.
Leistungsfähige Computer und zu geringen Kosten verfügbare Daten können Transportsysteme „smarter“ machen und Infrastrukturnutzung verbessern(bspw. effizientere Nutzung der Infrastruktur durch selbstfahrende Fahrzeuge, gemeinsame und verbesserte Nutzung von Ressourcen [‚sharing‘], Erhöhung der Sicherheit für den Menschen).
Es ist eine ‚Präzisionslandwirtschaft‘ möglich, in der Einträge an Dünger, Pestiziden und Wasser optimiert werden. Verschwendungen in der Nahrungsmittelkette können reduziert werden (Smart Farming).
Zusätzlich wird bedingt durch vernetzte Sensoren und die Teilung von Informationen in sozialen Netzwerken eine zunehmende Transparenz festzustellen sein, die durch Unternehmen genutzt oder eingeschränkt werden kann.
Vor diesem Hintergrund beschreibt Winston (2016: 20) die Notwendigkeit, dass wir die ‚ultimative Technologie: Unser Gehirn‘ (im Original „ultimate technology: our brains“) nutzen und den Zweck von Geschäftstätigkeit und dessen Rolle in der Gesellschaft grundlegend überdenken, um letztlich die oben beispielhaft angesprochenen Potenziale konsequent nutzen zu können.
...was in einer stärker digitalisierten Welt positive Entwicklungen zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel sind, die auf Seiten von Unternehmen, die nicht allein auf finanziellen Gewinn hinwirtschaften, mit Verantwortung einhergehen?
Häufg wird die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen mit dem Begriff Coporate Social Responsibility belegt. "Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte, wie sie etwa in international anerkannten Referenzdokumenten zur Unternehmensverantwortung ausgeführt sind, insbesondere in der ILO-Grundsatzerklärung über Unternehmen und Sozialpolitik, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, im UN Global Compact oder in der ISO 26000. Konkret geht es beispielsweise um faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, ernst gemeintes Engagement vor Ort und Verantwortung auch in der Lieferkette" (vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2017). Die Anforderungen, die auf der Unternehmensebene an die drei zu berücksichtigenden Säulen (ökologische, ökonomische und soziale) gestellt werden (Drei-Säulen-Modell vgl. beispielsweise Pufé 2014), hat Loew (2002) wie folgt zusammengefasst.
Tabelle 3: Anforderungen aus der Nachhaltigkeitsdebatte (eigene Abbildung basierend auf Weisensee, Baumann (2014) und Loew (2002))
Compliance (Einhaltung von Gesetzen, Regeln, Normen) | Angemessene Berücksichtigung der Arbeitnehmerinteressen (Gleichberechtigung, Schutz von Minderheiten, Ausbildung) | Langfristiger Unternehmenserhalt (sofern mit übergeordneten Nachhaltigkeitszielen zu vereinbaren, eventuell notwendiger Strukturwandel erfordert Anpassung oder führt zu Konkurs) |
Ökoeffizienz, Mitarbeiterqualifikation / Umweltbildung | Gesellschaftliche Verantwortung / corporate social responsibility (Kooperation mit Behörden, Lokales Engagement, Sponsoring) | Verteilung der Wertschöpfung (Einkommen der Mitarbeiter, Preisgestaltung, Steuerzahlung, Bezahlung der Lieferanten) |
Vermeidung von besonderen Risiken (d.h. freiwillige Entscheidung jenseits von Compliance und Ökoeffizienz) | Berücksichtigung von sozialen Aspekten bei der Beschaffung (Arbeitsbedingungen bei internationalen Lieferanten, Einhaltung von bestimmten Mindeststandards) | Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen zur Bedürfnisbefriedigung |
Gute Umweltmanagementpraktiken (Ökologische Produktentwicklung, Berücksichtigung von ökologischen Aspekten bei der Beschaffung und der Materialwirtschaft, Organisation, Fertigung, Personalwesen, Reporting, Marketing und Controlling) | Ethisches Geschäftsverhalten | |
Strategische und langfristige Ausrichtung des Umweltmanagements |
An dieser Stelle soll klargestellt werden, dass Digitalisierung und Industrie 4.0 als ein Beitrag zur Lösung von Problemen wie dem Klimawandel möglicherweise hilfreich sein kann. Zugleich ist es heute als eher unwahrscheinlich bis unmöglich einzustufen, dass der Einsatz von Technologie insbesondere seitens der Unternehmen allein ausreichen wird, die Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu lösen. Hierfür ist das Handeln und die Kooperation auf allen gesellschaftlichen Ebenen zwecks Anpassung und Minderung ("Adaptation and Mitigation") notwendig (IPCC 2014: 99 ff.). Auf der unternehmerischen Ebene ist dabei ein strategischer Blickwinkel einzunehmen, der im Allgemeinen auch Aktivitäten im Sinne von Suffizienzstrategie, Konsistenzstrategie und Effizienzstrategie (Schaltegger 2013a, 2013b) mit umfassen kann und sollte. Zudem sind in Zukunft durch bestimmte Unternehmen neue Berichtspflichten zu erfüllen, welche sich hier nachlesen lassen:
Dass umfangreiche Aktivitäten auf allen Ebenen notwendig sind, ist zugleich auch ein Grund mehr dafür, dass von jeder Ebene aus ein Handeln erfolgen muss. Das umfasst auch den Einsatz von Digitalisierung und Industrie 4.0 bspw. für die Erzeugung von Transparenz über biologische und technische Kreisläufe, um diese effizienter zu gestalten und zu steuern.
Digitalisierung und Vernetzung können in diesem Zusammenhang auch dazu dienen, die Vernetzung von Akteuren, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, transparent zu machen wie beispielsweise die Nachhaltigkeitslandkarte des
von der Universität Hamburg koordinierten Projektes HOCHN (https://
An dieser Stelle möchten wir Sie auf den Kurzfilm "Factor X: Beyond Climate Change - FLOW" hinweisen, der die Zusammenhänge globaler Stoffströme und die Grenzen des konsumorientierten Lebensstils aufzeigt.
© Umweltbundesamt; YouTube Kanal: https://
In diesem Zusammenhang ist auch die Eden Projekt „WEEE Man“-Skulptur (WEEE = Waste Electric and Electronic Equipment) anschaulich (http://
© edenprojecttv; YouTube Kanal: https://
Wer sich bei Interesse in die Ergebnisse des fünften Sachstandsberichts des Weltklimarats eindenken möchte, kann beispielsweise mit dieser Video-Playlist zu wichtigen Etappen https://
In diesem Abschnitt möchten wir mit folgender Frage einleiten, die sich auf den Legislaturbericht zur Digitalen Agenda 2014 bis 2017 der Bundesregierung bezieht (vgl. Bericht unter http://
...steht es um die Aktivitäten mittelständischer Unternehmen zur Digitalisierung (laut dem Legislaturbericht zur Digitalen Agenda 2014 bis 2017)?
Was denken Sie? Könnte der Mittelstand mit Blick auf Digitalisierung und Industrie 4.0 mehr tun? Wie sieht es Ihrer Meinung nach bei Unternehmen aus, für die Sie oder Menschen, die Sie kennen, arbeiten? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, wie wir meinen. Kommen Sie gern hier im Fachforum "Digitalisierung und Industrie 4.0" als Social Learning-Plattform vorbei, diskutieren Sie mit Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen über diese Fragen und teilen Sie aktuelle Informationen hierzu. Hier können wir uns beispielsweise über aktuelle Beiträge wie den folgenden aus ZEIT ONLINE austauschen: "Feindbild Algorithmus, Beitrag aus ZEIT ONLINE (@zeitonline) vom 14. Oktober 2017".
In Kapitel 1 wurde bereits auf den Beitrag von Bendel (2017a) im Gabler Wirtschaftslexikon ("http://
Zu allen genannten Begriffen finden sich hier separate Beiträge im Gabler Wirtschaftslexikon,
http://
http://
http://
http://
die hier je nach Interesse einer ersten lexikalischen Vertiefung zu diesen Begriffen dienen und so eine erste Orientierung bieten können.
Im vorliegenden digitalen Studienbrief sind ausgewählte Grundzüge bezüglich der Entwicklungen rund um die Themengebiete Digitalisierung und Industrie 4.0 dargelegt. Insbesondere wurde dabei auf Digitalisierung, die Vernetzung von Menschen und von unbelebter Materie sowie auf künstliche Intelligenz eingegangen. Neben diesen grundlegenden Aspekten sind darüber hinaus Überlegungen zu ausgewählten Auswirkungen bezüglich Lernen, Arbeit und Kompetenzen sowie Cyber Security und unternehmerischer Verantwortung aufgegriffen. Dieser Studienbrief vermittelt Ihnen fundierte Grundkenntnisse rund um das Thema Digitalisierung sowie dazu, was Industrie 4.0 bedeuten und wie diese ausgestaltet sein kann, wobei Sie im weiteren Verlauf Ihres Studiums Ihr Wissen nach Bedarf und Interesse verbreitern und vertiefen können.
Verbunden mit Digitalisierung und Industrie 4.0 liegt ein gesellschaftlich höchstrelevanter Prozess vor uns allen, der unter anderem eine nicht mehr zu übersehende technische Prägung besitzt. Die Managementwissenschaft beginnt heutzutage Überlegungen rund um diese „Digitale Transformation“ anzustellen, wobei sich diese wissenschaftliche Auseinandersetzung noch in den Anfängen befindet (Nicolai, Schuster 2018).
Für die Regelung digitaler Kommunikation sind heute auf gesellschaftlicher Ebene nicht mehr nur Betrachtungen auf regulativer, normativer und (kulturell-)
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